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Trensen für Pferde – Von A wie „anatomisch“ bis Z wie „Zaumzeug“

Die Trense, als fundamentales Element der Reitausrüstung, verbindet den Reiter mit seinem Pferd. Diese zentrale Verbindung zwischen Mensch und Tier verdankt ihre Vielfältigkeit in den verschiedenen Arten von Trensen, die den Bedürfnissen des Pferdes und den Anforderungen unterschiedlicher Reitdisziplinen gerecht werden. Dabei entwickelt sich der Markt der Trensen kontinuierlich weiter, um die Verbindung für Pferd und Reiter immer harmonischer zu gestalten. Wie du die passende Trense für dein Pferd findest und was beim Trensenkauf beachtet werden sollte, erfährst du hier.

Definition

Was ist eigentlich eine Trense und wozu braucht man sie?

Fragt man einen Reiter, was eine Trense eigentlich ist, wird er vermutlich über das gesamte Zaumzeug sprechen. Genau genommen handelt es sich bei dem Begriff Trense jedoch eigentlich um das Mundstück, welches mit den Zügeln verbunden ist und im Maul des Pferdes liegt. Umgangssprachlich wird der Trensenzaum – also das komplette Zaumzeug, bestehend aus einem Genickstück, zwei Backenriemen, Kehlriemen und Stirnriemen sowie einem Reithalfter mit Nasenriemen – meist jedoch als Trense bezeichnet. Ergänzend zum Trensenzaum gibt es eine Vielzahl von Gebissen, an deren Ringen die Zügel befestigt werden.  

Die Trense gehört zur Grundausrüstung des Pferdes. Wenngleich es auch einige Reiter gibt, die auf den Trensenzaum verzichten und beispielsweise nur mit einem Halfter (oder sogar ganz ohne Hilfsmittel) reiten, haben Trensen doch klare Vorteile

Sie ermöglichen eine präzise Kommunikation mit dem Pferd und einen gewissen Rahmen an Kontrolle, tragen also zu mehr Sicherheit und zum besseren Verständnis zwischen Pferd und Reiter bei: Mit der Trense kann der Reiter direkt aufs Pferd einwirken und über Druckpunkte an dessen Kopf und im Maul eine Bewegungsreaktion hervorrufen. Ähnlich wie mit Gebissen verhält es sich auch mit den unterschiedlichen Reithalftern: ihre Vielfalt, und im Falle der Trensen, auch ihre Kombinationsmöglichkeit, ist groß. 

Welche Trense zum Pferd passt, ist dabei ziemlich individuell. Nicht jede Trense passt auf jeden Pferdekopf, nicht jedes Reithalfter hat die erwünschte Wirkung. Doch welche Trense ist nun die richtige? Was sollte man bei einer Trense beachten? Mit diesem Text möchten wir beraten und einen Überblick verschaffen. Vom Aufbau bis zu Besonderheiten der einzelnen Reithalfter dreht sich hier alles um das wichtigste Kommunikationsmittel in Reiterhand: den Trensenzaum.

Einzelteile und ihre Besonderheiten

Wie ist eine Trense aufgebaut?

Ein Trensenzaum setzt sich üblicherweise aus folgendem Zubehör zusammen:


Genickstück

Das Genickstück sitzt direkt hinter den Ohren des Pferdes. Da es sich hier um einen empfindlichen Bereich handelt und über das Genickstück ein Großteils des Gesamtgewichts der Trense getragen wird, ist das Genickstück oder Nackenstück ein sehr wichtiger Bestandteil der Trense. Hier befinden sich nämlich nicht nur wichtige Nervenbahnen, sondern auch zwei Schleimbeutel, welche bei Reizung mit einer Entzündung reagieren können. Ein entspanntes Genick trägt maßgeblich zur Losgelassenheit des Pferdes bei – immerhin verläuft hier das Nackenrückenband, welches die gesamte Oberlinie des Pferdes in der Bewegung beeinflusst.  

Geschmeidiges Genick = geschmeidige Bewegung! 

Mittlerweile werden eine Vielzahl an anatomischen Genickstücken angeboten, um die Druckverteilung bestmöglich zu verteilen und das Pferd im Genick nicht einzuschränken. Gepolsterte Genickstücke, separate Polster, zum Beispiel mit Lammfell können ebenfalls den Tragekomfort für Pferde erhöhen.


Stirnriemen

Mit Glitzer, kunstvoller Verzierung, als Kettchen oder klassisch Schwarz: Stirnriemen faszinieren mit edlem Design, sorgen mit einer geschwungenen Linie für extra Eleganz oder peppen mit farbigen Elementen das Outfit des Pferdes auf. Für jeden Reitergeschmack ist bei der großen Auswahl an Stirnriemen garantiert etwas dabei. Bei der Passform gelten jedoch keine Kompromisse: Das Stirnband sorgt nämlich dafür, dass das wichtige Genickstück an der richtigen Stelle sitzt: Ist das Stirnband zu kurz, wird das Genickstück nach vorne gezogen und drückt auf den empfindlichen Ohrenbereich. Ist es zu lang, rutscht das Genickstück nach hinten, das Reithalfter bleibt nicht mehr an seinem Platz. Deswegen sind die hübschen Stirnriemen weit mehr, als nur ein optisches Highlight und sollten in ihrer Länge zur Anatomie des Pferdes passen

Praktisch: Einige Hersteller bieten Stirnriemen mit Druckknöpfen an, so dass das Stirnband ganz einfach ausgewechselt werden kann.


Backenstücke

Über die Backenstücke sind das Gebiss und das Genickstück der Trense miteinander verbunden. Sie sind mit Schnallen aus Edelstahl oder Messing versehen. Über diese Schnallen lässt sich die Passform der Trense individuell aufs Pferd einstellen. 

Die Backenstücke der Trense verlaufen rechts und links im seitlichen Kopfbereich unterhalb des Jochbeins des Pferdes. Über ihre Einstellung wird auch die Lage des Gebisses im Maul des Pferdes beeinflusst. Und die wiederum ist elementar für die richtige Einwirkung. Einige Hersteller statten Backenstücke mit Karabinerhaken aus. Sie sorgen dafür, dass das Gebiss schnell und einfach ein- und ausgeschnallt werden kann. So ist zum Beispiel das Grasen ohne Gebiss unterwegs ohne viele Handgriffe möglich. Doch auch bei der Reinigung des Gebisses haben Karabinerhaken an den Backenstücken ihre Vorteile: So kann das ganze Gebiss nach dem Reiten einfach abgenommen und im Ganzen gewaschen werden.


Kehlriemen

Der Kehlriemen ist Bestandteil des Kopfstückes und verläuft über die Ganaschen des Pferdes. Er soll verhindern, dass der Trensenzaum verloren geht, wenn das Pferd beispielsweise hängen bleibt oder dass die gesamte Trense bei einem Sturz über den Kopf gezogen wird. Ist er zu eng verschnallt, kann er die Atmung des Pferdes beeinträchtigen oder auf die empfindlichen Ohrspeicheldrüsen drücken. 

Deswegen gilt als Faustregel bei der Anpassung die Faust-Regel: Eine aufgestellte Faust soll zwischen Kehlriemen und Backen des Pferdes Platz finden.


Nasenriemen

Der Nasenriemen verläuft über den extrem sensiblen Bereich des Nasenrückens. Deswegen sollte ihm beim Kauf einer Trense besondere Beachtung geschenkt werden. 

Der Nasenriemen hat folgende Funktionen: 

  • Er hält das Gebiss gerade und an Ort und Stelle
  • Er soll das Pferd in der Möglichkeit begrenzen, das Maul zu weit zu öffnen
  • Er soll die Kraft durch die Zügel abfangen.


Sperrriemen

Der Sperrriemen macht ein englisches Reithalfter zu einem sogenannten kombinierten Reithalfter. Er ist mit Abstand der am meisten diskutierte Bestandteil des Trensenzaums. Während seine Befürworter angeben, er würde eine bessere Kontrolle des Pferdes ermöglichen oder dafür sorgen, dass das Pferd seine Zunge nicht übers Gebiss legt, argumentieren seine Gegner, dass ein Sperrriemen die Atmung des Pferdes beeinträchtige und die Kaubewegungen massiv einschränke. Sicher ist: Wer sich für den Einsatz eines Sperrriemens entscheidet, sollte großen Wert auf dessen korrekte Verschnallung legen, um die Atmung des Pferdes nicht zu beeinträchtigen.

Arten

Was gibt es für Trensenarten und welche Trense ist die richtige?

Es lohnt sich durchaus, sich einen Kopf um das richtige Kopfstück zu machen. Denn wenn es passt, steigt die Zufriedenheit beim Pferd deutlich. Vorausgesetzt, das restliche Zubehör ist ebenfalls individuell auf die Bedürfnisse von Pferd und Reiter angepasst. 

Doch welche Trensenart ist nun die richtige? Immerhin gibt es eine große Auswahl unterschiedlicher Reithalfter, die den Trensenzaum im Grunde vervollständigen. Das Reithalfter soll korrekt verschnallt dafür sorgen, dass der Druck auf das Gebiss entlastet wird und teilweise auf den Nasenrücken übertragen wird. Außerdem verhindert es das Aufsperren des Pferdemauls, sodass sich das Pferd nicht den Zügelhilfen entzieht. Am häufigsten werden wohl die Hannoversche und die kombinierte Trense benutzt, gängige Modelle sind aber auch die Englische und die Mexikanische Trense.

Grundsätzlich gilt: Die richtige Trense ist immer die, mit dem sich Pferd und Reiter am wohlsten fühlen. In der Kombination mit dem passenden Zubehör, wie beispielsweise Gebiss, Stirnriemen und Zügeln, soll das Reithalfter dafür sorgen, dass eine präzise Einwirkungsmöglichkeit des Reiters und ein hoher Tragekomfort für das Pferd gegeben sind. Für Reiter gilt es dabei herauszufinden, mit welcher Trense ihr Pferd am zufriedensten läuft. In Bezug auf die einzelnen Bestandteile, vom Genickstück über das Gebiss bis zum Reithalfter, haben Pferde ganz individuelle Vorlieben und Bedürfnisse. Auch die Kopfformen sind unterschiedlich, so dass einige Trensen sich besser für den jeweiligen Pferdekopf eignen, als andere. 

Apropos Pferdekopf: Gerade dort sind einige Vierbeiner extrem sensibel. In solchen Fällen empfehlen sich Trensen mit weicher Polsterung und anatomischer Form. Außerdem können zusätzliche weiche Polster und Schoner für die Trense nachgerüstet werden. Sie ermöglichen auch empfindlichen Pferden maximalen Tragekomfort beim Reiten. Ein zufriedenes Pferd ist ein schönes Pferd – und dessen Schönheit wird natürlich auch durch eine Trense in ansprechender Optik hervorgehoben. Ob rundgenähte Trensen, Trensen in glänzendem Lack, elegante Trensen in Braun oder ganz klassisch in Schwarz: Unter der Vielzahl der Reithalfter findet sich garantiert mindestens eines, das sowohl Reiter als auch Pferd glücklich macht und sich perfekt mit weiterem Zubehör kombinieren lässt.


Englische Trense

Die englische Trense ist der Klassiker unter den Trensen und ein Alleskönner. Es besteht aus einem Backen-Genick-Stück und einem Nasenriemen. Verschnallt wird der Nasenriemen mit zwei fingerbreit Abstand zum Jochbein. Zwischen Nasenriemen und Nasenrücken sollten bei korrekter Verschnallung zwei Finger Platz finden. Studien zufolge soll das Englische Reithalfter weniger Druck auf den Nasenrücken ausüben, als das kombinierte oder hannoversche Reithalfter. Außerdem ermöglicht es eine uneingeschränkte Kauaktivität

Das englische Reithalfter eignet sich für alle Pferde und Ponys – vom Freizeitbereich über Dressur bis zum Springen und in der Vielseitigkeit. Außerdem kommt es auch beim Reiten mit Kandare oder Pelham zum Einsatz. Und wird, zusammen mit einem Sperrriemen, zur englisch kombinierten Trense.


Hannoveranische Trense 

Der Nasenriemen der hannoveranischen Trense sitzt deutlich tiefer, als der des englischen Reithalfters: Er befindet sich bei dieser Zäumung direkt über den Nüstern des Pferdes. Das hannoveranische Reithalfter soll so vermeiden, dass das Pferd mit dem Unterkiefer ausweichen kann und damit die Übertragung von Zügelhilfen vereinfachen. 

Die hannoveranische Trense eignet sich besonders gut für Pferde mit einem langen Kopf. Bei kurzen Köpfen, zum Beispiel bei vielen Ponys, liegt der Nasenriemen sonst zu nah bei den Nüstern: Denn korrekt verschnallt, sollte der Nasenriemen etwa vier fingerbreit über den Nüstern liegen. Wichtig ist dabei auch, dass der Nasenriemen auf dem noch knöchernen, stabilen Bereich des Nasenrückens liegt. Insbesondere bei Ponys ist hier nicht viel Spielraum, auch bei Pferden mit kurzem Kopf sollte darauf geachtet werden, dass der Nasenriemen nicht auf dem weichen Nasenknorpel befindet.


Mexikanische Trense

Wegen seiner Atmungsfreiheit kommt die mexikanische Trense häufig in der Vielseitigkeit zum Einsatz. Seine Besonderheit ist die Verbindung von Nasen- und Sperrriemen über eine Rosette mittig über dem Nasenrücken des Pferdes. 

Dieses „Nasenkreuz“ wird von Herstellern häufig mit weicher Polsterung unterlegt, um Druckstellen zu vermeiden. Damit es richtig sitzt, sollten sich die Ringe beim mexikanischen Reithalfter nicht auf der Jochbeinleiste befinden, das runde Verbindungsstück der gekreuzten Riemen sollte möglichst weit oben auf dem Nasenrücken sitzen.


Schwedisches Reithalfter 

Das schwedische Reithalfter ist dem englischen Reithalfter von Aufbau und Wirkung her ähnlich. Meist ist es jedoch mit einem breiteren Nasenriemen ausgestattet und soll über eine Umlenkverschnallung mit Flaschenzugprinzip über das Kinn den Druck besser verteilen. Weiche Polster sollen den Tragekomfort für das Pferd erhöhen, außerdem lässt sich das schwedische Reithalfter komfortabel verschnallen. 

Auch hier gilt, wie bei den meisten Reithalftern, dass zwei Finger zwischen Nasenriemen und Nasenrücken passen sollten. Das schwedische Reithalfter kann zusätzlich mit einem Sperrriemen kombiniert werden.

Für Fortgeschrittene: Kandarenzaum

Eine Kandare besteht aus einem englischen oder schwedischen Reithalfter, welches durch zwei Backenstücke erweitert wird. An den Backenstücken werden zwei Gebisse verschnallt: Einerseits die sogenannte Unterlegtrense, andererseits das Kandarengebiss, ein Stangengebiss, welches mit einer Kinnkette versehen ist. Vier Zügelpaare, zwei Gebisse und eine Handhabung für erfahrene Reiter: Die Kandare kommt in der Regel in der Dressur ab Klasse L zum Einsatz. Sie besitzt eine starke Hebelwirkung und gehört daher nur in die Hand fortgeschrittener Reiter.

Besondere Trensen für Pferde

Schont die Kopfnerven

Micklem Trense

Das Micklem Bridle gehört nicht zu den klassischen Trensen, erfreut sich jedoch wachsender Beliebtheit und konnte sich so bereits einen Namen machen. Das Original Rambo Micklem Bridle ist eine Trense aus dem Hause Horseware und soll folgende Vorteile bieten: 

  • Seine gebogenen Backenstücke passen sich dem Jochbein an
  • Der obere Schließriemen liegt nicht auf den Backenzähnen auf
  • Der seitliche Nasenriemen vermeidet Druck auf die Nerven
  • Der vordere Nasenriemen sitzt hoch und soll so den empfindlichen Nasenrücken schonen
  • Das Genickstück vermindert den Druck auf Genick und Ohren

Das Rambo Micklem Bridle soll aufgrund seines anatomischen Schnitts also besonders hohen Tragekomfort ermöglichen und keinen Druck auf empfindliche Nervenbahnen auslösen. Die Micklem Trense ist eine anatomische Trense.

ohne Gebissstück

Gebisslose Trense

So unterschiedlich sie auch sind – die bisher vorgestellten Trensen haben eines gemeinsam: Diese Zäumungen sind dafür gedacht, ein Gebiss einzuschnallen. Doch es gibt auch Gründe, sich für eine gebisslose Trense zu entscheiden. Bei Jungpferden oder Pferden mit Zahnproblemen wenden einige Reiter gerne eine gebisslose Trense an, andere versprechen sich grundsätzlich eine sanftere Einwirkung, wenn sie mit einer gebisslosen Trense reiten.

Durchaus laufen viele Pferde sehr zufrieden ohne Gebiss im Maul durchs Leben. Allerdings sollte die Einwirkung durch den Reiter in diesem Fall sehr präzise und sensibel erfolgen, da sonst zu viel Druck auf das empfindliche Nasenbein und auf das Genick ausgeübt werden kann. Das Reiten mit einer gebisslosen Trense erfordert also einen zügelunabhängigen Sitz und eine korrekte Einwirkung über Gewicht und Schenkel. Ist das gegeben, ist die gebisslose Trense durchaus eine Alternative zum herkömmlichen Trensenzaum – und ermöglicht auch das Reiten bis zu hohen Klassen.

Top in Form

Was ist eine anatomische Trense?

Ob kräftiger Kaltblüter, puscheliges Pony oder stattlicher Warmblüter: Der Kopf des Pferdes ist äußerst sensibel. Hier verlaufen hochsensible Nervenbahnen, liegen die empfindlichen Ohrspeicheldrüsen, befindet sich das zerbrechliche Nasenbein, liegen wichtige Gelenke und setzen Muskelstränge an, welche den gesamten Bewegungsablauf des Pferdes beeinflussen.

Diese feinen Strukturen sind am Kopf des Pferdes recht ungeschützt: Denn in diesem Bereich wurde das Pferd von der Natur mit wenig Weichteilen und dünner Haut ausgestattet. Eine unpassende Trense oder eine falsche Verschnallung des Trensenzaumes kann daher gravierende Folgen haben. Eingeschränkte Atmung, Nervenreizungen, Scheuerstellen, Genick- und Kieferprobleme und damit Probleme des gesamten Bewegungsapparates drohen, wenn die Trense nicht passt oder zu eng verschnallt ist. Insbesondere im Bereich des Genicks, des Kiefergelenks, der Nase und der Jochbeine sind Pferde besonders sensibel.

Deswegen haben Hersteller die anatomische Trense entwickelt. Sie soll die empfindlichen Bereiche des Pferdekopfes maximal entlasten, Nerven schonen und Druck verteilen. Anatomische Trensen sind daher oft aus besonders weichem Material gefertigt oder in sensiblen Bereichen gepolstert. Der Genickriemen ist breit, für eine bessere Druckverteilung, und verfügt über Aussparungen im Ohrenbereich. Anatomische Nasenriemen verlaufen zu den Backenzähnen schmal, um diese Region zu schonen und sind ebenfalls oft weich unterlegt.

Insgesamt berücksichtigt eine anatomische Trense also die Anatomie des Pferdes nach – im wahrsten Sinne des Wortes – bestimmten Gesichtspunkten. Welche dazu führen sollen, dass Nervenbahnen, Muskeln, Gelenke, Blutgefäße und Sehnen ihren Job möglichst unbehelligt nachgehen können. Und damit das Pferd zufriedener laufen lassen.

Trensengröße

Wie finde ich die richtige Größe der Trense?

Die Entscheidung für eine Trensenart ist gefallen, auch die Frage in Bezug auf die Optik ist geklärt? Endspurt! Nun gilt es vor dem Kauf der Trense noch, die passende Trensengröße zu ermitteln. In der Regel teilen die Hersteller Trensengrößen in folgende Kategorien ein:  

  • Shetty/Minishetty (XS)  
  • Pony (S)  
  • VB oder COB (z.B. für Araber, Vollblüter, Haflinger, Kleinpferde) (M)  
  • WB (Warmblüter) (L)  
  • XL (Kaltblüter, Pferde mit sehr großem Kopf)
  • Am gängigsten sind dabei die Größen VB (passend für ein Vollblut) und WB (passend für ein Warmblut). Diese lassen sich, aufgrund ihrer Verstellbarkeit, auf einen Großteil der Pferde und auch Ponys anpassen. Wer sich unsicher ist, wie die einzelnen Trensengrößen ausfallen, kann sich bei Stallkollegen kundig machen und vergleichen. Außerdem lässt sich die Trensengröße auch ausmessen.

Wie misst man Trensen richtig aus?

  • Stirnriemen: Auf Stirnhöhe Maßband 1 cm hinter dem einen Ohr ansetzen und über die Stirn bis 1 cm hinter das andere Ohr führen.
  • Reithalfter: Abstand von der Maulspalte bis zur Mitte des Genicks für die Seitenlänge ausmessen. Für den Nasenriemen: Umfang der Nase zwei fingerbreit unterhalb des Jochbeins ausmessen.
Fazit

Die passende Trense kaufen

Mit einer passenden und korrekt verschnallten Trense laufen Pferde also wesentlich zufriedener. 

Dank verschiedener Modelle findet sich für jeden Pferdekopf ein passender Trensenzaum. Doch zur Trense gehört weiteres Zubehör, wie beispielsweise Zügel und, sofern es sich nicht um eine gebisslose Trense handelt, das passende Gebiss. Letzteres ist wiederum eine Wissenschaft für sich – welche sich Reiter, zumindest teilweise, aneignen sollten, denn auch das richtige Gebiss trägt maßgeblich zur Zufriedenheit des Pferdes beim Reiten bei. 

Die Trense passt wie angegossen, das Pferd kaut zufrieden auf dem Gebiss und fühlt sich wohl? Dann hat es sich gelohnt, sich einen Kopf um den Pferdekopf zu machen! Heißt es doch nicht umsonst: Trense gut, alles gut!