Pferdefütterung

Pferdefütterung im Jahresverlauf – Der EQUIVA Futterkalender

Veröffentlicht am 05.02.2025
Unsere tiefe Verbundenheit zu unseren treuen Freunden den Pferden besteht das ganze Jahr über – bekanntlich ist es dabei egal, ob es stürmt, regnet oder schneit. Aber wusstest du, dass die verschiedenen Monate des Jahres mit ihren charakteristischen Eigenheiten wie nass-kaltes Wetter im Winter, den ersten wärmenden Sonnenstrahlen und dem damit verbundenen Fellwechsel, aber auch die Hitze und Trockenheit im Hochsommer besondere Herausforderungen an unsere Pferde stellen? In unserem EQUIVA Futterkalender erfährst du, wie du die Fütterung deines Pferdes auf den jeweiligen Monat abstimmen und deinen Liebling dadurch optimal unterstützen kannst.

Eine angepasste Fütterung deines Pferdes – Monat für Monat abgestimmt

Eine angepasste und unterstützende Fütterung ist der Schlüssel zu einem gesunden, leistungsfähigen und zufriedenen Pferd. Doch die Bedürfnisse deines Pferdes verändern sich im Laufe des Jahres – sei es durch wechselnde Temperaturen, den Fellwechsel, die Weidesaison oder besondere Belastungen wie Training oder Stallhaltung. Während im Winter der Fokus auf einer energie- und wärmebringenden Ernährung liegt, steht im Frühjahr die Stoffwechsel- und Darmgesundheit im Mittelpunkt. Der Sommer erfordert Maßnahmen zur Hydration und Insektenabwehr, während der Herbst die Atemwege und Verdauung besonders fordert.

Mit unserem EQUIVA Futterkalender erhältst du wertvolle Tipps, wie du dein Pferd jeden Monat optimal mit Nährstoffen, Kräutern und Ergänzungsfuttermitteln versorgen kannst. So kannst du dein Pferd ganzjährig unterstützen, möglichst gesund, vital und bestens versorgt zu bleiben.

    JANUAR

    Starke Abwehrkräfte für den Winter

    Der Januar bringt eisige Temperaturen und oft weniger Bewegung für dein Pferd. Damit es gesund durch den Winter kommt, ist ein starkes Immunsystem essenziell. Eine gezielte Fütterung mit immunstärkenden Kräutern, Vitaminen und Mineralstoffen kann dabei helfen, Krankheitserregern vorzubeugen und den Stoffwechsel stabil zu halten. Besonders Vitamin C, E und A sowie Spurenelemente wie Zink und Selen spielen jetzt eine wichtige Rolle, da sie die Abwehrkräfte unterstützen und für Zellschutz sorgen können. Ergänzungen wie Hagebutten, Bierhefe oder Echinacea können natürliche Booster für das Immunsystem sein. 

    Neben der gezielten Versorgung mit Nährstoffen ist es auch wichtig, den Energiehaushalt an die kalten Temperaturen anzupassen. Pferde verbrauchen im Winter mehr Energie, um ihre Körpertemperatur zu halten. Eine hochwertige Raufutterration bildet weiterhin die Basis, denn die Verdauung von Heu produziert Wärme und hält den Stoffwechsel aktiv. Besonders bei sehr niedrigen Temperaturen kann eine Ergänzung mit hochwertigen Ölen wie Leinöl, Schwarzkümmelöl oder Reiskeimöl sinnvoll sein, da sie eine nachhaltige Energiequelle darstellen. Auch ein moderates Plus an Kraftfutter kann helfen, den erhöhten Kalorienbedarf auszugleichen – hierbei sollte jedoch auf eine gut verdauliche Zusammensetzung geachtet werden, um den Magen-Darm-Trakt nicht unnötig zu belasten. 

    Ein oft unterschätzter Punkt in den Wintermonaten ist die Wasserversorgung. Viele Pferde trinken bei kaltem Wetter weniger, was das Risiko für Verdauungsprobleme wie Verstopfungskoliken erhöht. Um die Trinkfreude zu fördern, kann lauwarmes Wasser angeboten werden – auch ein Schuss Apfelsaft oder ein angefeuchtetes Mash können helfen, die Flüssigkeitsaufnahme zu steigern. Zudem sollte regelmäßig überprüft werden, ob Tränken auf der Weide oder im Stall nicht eingefroren sind. 

    Nicht zuletzt kann auch die Haltung Einfluss auf die Gesundheit im Winter haben. Frische Luft und Bewegung sind wichtig, um die Durchblutung anzuregen und das Immunsystem zu aktivieren. Täglicher Auslauf, auch bei frostigen Temperaturen, hilft dabei, Stoffwechselprozesse in Gang zu halten und Verspannungen durch Kälte zu vermeiden. Mit der richtigen Fütterung und Haltung bleibt dein Pferd auch im Januar vital und widerstandsfähig gegen winterliche Herausforderungen.

    Februar

    Strapazierfähige Hufe trotz Winterfeuchte

    Die kalte Jahreszeit setzt den Hufen deines Pferdes ordentlich zu. Feuchtigkeit, Matsch und gefrorene Böden können die Hufqualität beeinträchtigen, das Horn aufweichen oder brüchig machen und somit das Risiko für Risse oder Hufprobleme wie Strahlfäule erhöhen. Gerade in den Wintermonaten, wenn Pferde vermehrt auf matschigen Paddocks oder rutschigem Untergrund stehen, ist es umso wichtiger, die Hufe gezielt zu unterstützen – sowohl durch eine angepasste Fütterung als auch durch regelmäßige Pflege.

    Nährstoffe für gesunde Hufe

    Eine gezielte Nährstoffversorgung kann helfen, die Hufe von innen heraus zu stärken. Besonders Biotin, Zink und Methionin spielen eine zentrale Rolle für gesundes Hufwachstum. Biotin ist essenziell für die Hornbildung, während Zink die Zellregeneration unterstützt und das Wachstum neuer, widerstandsfähiger Hufstrukturen fördert. Methionin, eine schwefelhaltige Aminosäure, sorgt für Elastizität und Festigkeit des Hufhorns und hilft, brüchige oder spröde Hufe zu verhindern. 

    Natürliche Quellen für diese wichtigen Nährstoffe sind Leinsamen, Bierhefe oder Kräuter wie Brennnessel, Ackerschachtelhalm und Klebkraut. Diese Pflanzen enthalten wertvolle Mineralstoffe und Spurenelemente, die das Hufwachstum anregen und die Hornqualität verbessern können. Omega-3-Fettsäuren aus Leinöl oder Schwarzkümmelöl tragen zusätzlich dazu bei, das Hufhorn elastischer und widerstandsfähiger zu machen, während sie gleichzeitig entzündungshemmend wirken und die allgemeine Haut- und Fellgesundheit unterstützen.

    Hufpflege und weitere Maßnahmen

    Neben einer optimalen Fütterung ist eine regelmäßige Hufkontrolle und -pflege unerlässlich. Die Hufe sollten täglich ausgekratzt und auf Anzeichen von Strahlfäule, Rissen oder Brüchigkeit überprüft werden. Ist das Horn durch anhaltende Feuchtigkeit aufgeweicht, kann ein feuchtigkeitsregulierender Hufbalsam oder Hufhärter helfen, das Horn zu stabilisieren. Bei sehr trockenen Hufen hingegen kann ein pflegendes Huföl oder eine rückfettende Salbe dabei helfen, die Feuchtigkeit im Horn zu bewahren und Risse zu vermeiden. 

    Ein trockener, sauberer Untergrund ist ebenfalls entscheidend für gesunde Hufe. Falls möglich, sollten matschige Flächen auf Paddocks oder Ausläufen reduziert werden, indem trockene Rückzugsbereiche mit Sand, Paddockplatten oder Stroh geschaffen werden. Auch regelmäßige Bewegung fördert die Durchblutung im Huf und sorgt für ein gesundes Wachstum. Mit einer gezielten Kombination aus optimierter Fütterung, regelmäßiger Pflege und guter Haltung bleiben die Hufe deines Pferdes auch in den feuchten Wintermonaten stabil und widerstandsfähig.

    März

    Energie und Nährstoffe für den Fellwechsel

    Mit den ersten wärmeren Tagen beginnt der Körper deines Pferdes auf Hochtouren zu arbeiten – der Fellwechsel setzt ein! Das alte Winterfell wird abgestoßen, während gleichzeitig das neue, glänzende Sommerkleid wächst. Dieser Prozess ist nicht nur energieintensiv, sondern stellt auch eine besondere Belastung für den Stoffwechsel und das Immunsystem dar. Eine gezielte Fütterung kann dabei helfen, diesen Übergang zu erleichtern und die Haut- und Fellgesundheit optimal zu unterstützen.

    Wichtige Nährstoffe für den Fellwechsel

    Da das neue Fell aus Keratin besteht, steigt der Eiweißbedarf während des Fellwechsels spürbar an. Hochwertige Eiweißquellen wie Luzerne, Bierhefe oder Sojaschrot liefern essenzielle Aminosäuren wie Lysin und Methionin, die für das gesunde Haarwachstum benötigt werden. Besonders Methionin und Schwefelverbindungen sind wichtig, da sie das Fell kräftigen und für eine geschmeidige Haarstruktur sorgen. 

    Neben Eiweiß spielen auch Spurenelemente wie Zink, Kupfer und Selen eine entscheidende Rolle. Zink ist für die Zellregeneration und das gesunde Wachstum von Fell und Haut unentbehrlich, während Kupfer die Bildung von Melanin fördert – ein wichtiger Faktor für die natürliche Fellfarbe. Biotin, das oft als „Hufvitamin“ bekannt ist, trägt nicht nur zur Hufgesundheit bei, sondern sorgt auch für ein glänzendes, widerstandsfähiges Fell. Ergänzend können Omega-3-Fettsäuren aus Leinöl oder Schwarzkümmelöl die Haut geschmeidig halten und Juckreiz vorbeugen.

    Unterstützung des Stoffwechsels und der Entgiftung

    Der Fellwechsel ist nicht nur ein sichtbarer Prozess, sondern auch eine Herausforderung für den Stoffwechsel, insbesondere für die Leber und die Nieren. Während der Umstellung müssen vermehrt abgestorbene Haarzellen und Stoffwechselendprodukte abtransportiert werden. Entgiftende Kräuter wie Mariendistel, Brennnessel oder Löwenzahn können dabei helfen, die Leberfunktion zu unterstützen und den Körper zu entlasten. Brennnessel fördert zudem die Durchblutung der Haut und kann das Nachwachsen des Sommerfells positiv beeinflussen.

    Raufutter und Verdauung als Basis

    Auch der Darm spielt eine große Rolle beim Fellwechsel, da eine gesunde Verdauung die Aufnahme der benötigten Nährstoffe ermöglicht. Eine ausreichende Versorgung mit hochwertigem Raufutter ist daher essenziell. Heu sollte stets in guter Qualität und in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, um die Darmflora zu stabilisieren und die Futterverwertung zu optimieren. Eine gestörte Verdauung kann sich nämlich direkt auf die Fellqualität auswirken und den Fellwechsel unnötig in die Länge ziehen. 

    Um den natürlichen Prozess des Fellwechsels zusätzlich zu erleichtern, kann auch das regelmäßige Striegeln und Massieren deines Pferdes helfen. Dadurch werden lose Haare entfernt, die Durchblutung der Haut angeregt und der gesamte Stoffwechsel unterstützt. Mit einer gut abgestimmten Fütterung und gezielten Maßnahmen bleibt dein Pferd während des Fellwechsels vital und glänzend im neuen Sommerfell!

    April

    Entgiftung und Darmfit für die Weidesaison

    Der Frühling steht vor der Tür, und mit ihm beginnt die Umstellung auf saftiges Weidegras. Nach dem langen Winter ist der Organismus deines Pferdes oft noch an eine raufutterbasierte Ernährung gewöhnt, weshalb eine plötzliche Futterumstellung den Stoffwechsel und die Verdauung stark belasten kann. Eine gezielte Unterstützung von Leber, Nieren und Darm ist daher besonders wichtig, um das Pferd bestmöglich auf die bevorstehende Weidesaison vorzubereiten.

    Während der Wintermonate wird der Stoffwechsel oft träge, da viele Pferde weniger Bewegung haben und die Raufutterration nicht immer optimal ist. Mit dem Start in den Frühling ist es sinnvoll, den Körper durch eine sanfte Entgiftung zu entlasten. Besonders die Leber als zentrales Entgiftungsorgan profitiert jetzt von natürlichen Kräutern wie Mariendistel, Löwenzahn und Brennnessel, die die Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten fördern. Löwenzahn regt zudem die Nierenfunktion an und hilft, überschüssige Stoffwechselprodukte auszuscheiden. 

    Gleichzeitig sollte auch der Darm in den Fokus rücken, denn mit der Umstellung auf frisches Gras verändert sich die Darmflora und kann zu Blähungen und Durchfall führen. Besonders der hohe Fruktangehalt im Frühjahr kann problematisch sein und das Risiko für Hufrehe oder Koliken erhöhen. Um den Darm sanft auf die neue Fütterung vorzubereiten, sind präbiotische Ballaststoffe wie Flohsamenschalen oder Apfeltrester empfehlenswert. Sie fördern eine gesunde Darmflora und unterstützen die Verdauung. Zudem können probiotische Zusätze wie Lebendhefe helfen, das Gleichgewicht der Darmbakterien zu stabilisieren und die Nährstoffaufnahme zu verbessern.

    Neben diesen gezielten Ergänzungen ist eine langsame Futteranpassung wichtig: Das Anweiden sollte behutsam erfolgen, um Verdauungsproblemen und Hufrehe vorzubeugen. Weiterhin bleibt hochwertiges Raufutter die Basis, um die Darmgesundheit zu fördern und eine zu abrupte Umstellung zu vermeiden. Mit der richtigen Unterstützung startet dein Pferd fit und gesund in die Weidesaison!

    Mai

    Energie und Muskelkraft für die Turniersaison

    Mit dem Mai beginnt für viele Pferde die aktive Saison – ob auf dem Turnierplatz, im Training oder bei langen Ausritten. Die gesteigerte Beanspruchung stellt besondere Anforderungen an den Energie- und Nährstoffhaushalt des Pferdes. Damit dein Pferd leistungsfähig bleibt und sich gut regeneriert, sollte die Fütterung gezielt an die steigenden Anforderungen angepasst werden.

    Hochwertige Energiequellen für mehr Ausdauer

    Energie ist der Schlüssel für eine gute Leistungsfähigkeit und Ausdauer, doch nicht jede Energiequelle ist gleich effektiv. Pferde benötigen langanhaltende, gleichmäßig freigesetzte Energie, um Höchstleistungen abrufen zu können. Besonders bewährt haben sich hochwertige Öle wie Leinöl, Reiskeimöl oder Schwarzkümmelöl, die wertvolle Omega-3-Fettsäuren liefern und als langsamer Energielieferant dienen. Im Gegensatz zu kohlenhydratreichem Kraftfutter belasten Öle den Stoffwechsel weniger und sorgen für eine stetige Energiezufuhr, ohne dass das Pferd „heiß“ wird. 

    Auch strukturreiche Futtermittel wie Luzerne oder Heucobs können die Energieversorgung unterstützen, indem sie für eine gleichmäßige Futteraufnahme und eine gesunde Verdauung sorgen. Luzerne ist dabei besonders vorteilhaft, da sie neben Energie auch hochwertiges Eiweiß liefert und somit gleich doppelt zum Muskelaufbau beiträgt.

    Muskelaufbau gezielt fördern

    Der Muskelaufbau ist essenziell für ein leistungsfähiges und belastbares Pferd. Damit Muskulatur aufgebaut und erhalten werden kann, benötigt das Pferd eine ausreichende Versorgung mit essentiellen Aminosäuren wie Lysin, Methionin und Leucin. Diese sind in proteinreichen Futtermitteln wie Luzerne, Bierhefe, Sojaschrot oder speziellen Muskelaufbau-Supplementen enthalten. Auch Reiskeimöl, das natürlicherweise Gamma-Oryzanol enthält, kann als gezielte Unterstützung für den Muskelaufbau genutzt werden. 

    Besonders nach intensiven Trainingseinheiten ist eine gute Regeneration der Muskulatur wichtig. Magnesium und Vitamin E spielen hier eine zentrale Rolle, da sie Muskelverspannungen vorbeugen und die Erholung der Muskeln fördern. Magnesium sorgt für eine entspannte Muskulatur, während Vitamin E als starkes Antioxidans die Zellen schützt und Muskelkater reduziert.

    Juni

    Hydration und Elektrolyte für heiße Sommertage

    Mit steigenden Temperaturen kommt auch die Herausforderung, dein Pferd ausreichend mit Flüssigkeit und wichtigen Mineralstoffen zu versorgen. Durch vermehrtes Schwitzen verliert der Körper nicht nur Wasser, sondern auch essenzielle Elektrolyte wie Natrium, Kalium, Magnesium und Chlorid. Ein Mangel kann schnell zu Leistungseinbußen, Muskelkrämpfen oder sogar Hitzestress führen. 

    Ein einfacher Salzleckstein sollte immer zur Verfügung stehen, reicht aber oft nicht aus, wenn dein Pferd stark schwitzt. Ergänzende Elektrolytpräparate können helfen, den Verlust auszugleichen. Sie sollten idealerweise nach dem Training oder an besonders heißen Tagen ins Futter oder Trinkwasser gegeben werden. Wichtig: Das Pferd muss jederzeit freien Zugang zu frischem, sauberem Wasser haben, um eine Dehydrierung zu vermeiden.

    Elektrolyte spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Flüssigkeitshaushalts, da sie helfen, Wasser in den Körperzellen zu binden und so eine Dehydration des Pferdes verhindern können. Ein Mangel an Elektrolyten kann zu Erschöpfung und Muskelkrämpfen führen, was sich negativ auf die Leistungsfähigkeit auswirkt. Besonders nach intensiver Arbeit oder schweißtreibendem Training unterstützen sie die Regeneration, indem sie den Mineralstoffhaushalt schnell wieder ins Gleichgewicht bringen und die Erholung des Pferdes beschleunigen.

    So stellst du eine ausreichende Hydration sicher:

    • Immer frisches Wasser anbieten – idealerweise lauwarm, da kaltes Wasser nach Anstrengung zu Koliken führen kann.
    • Wassereimer auf der Weide regelmäßig kontrollieren und sauber halten.
    • Elektrolytlösungen oder Apfelsaft ins Trinkwasser geben, um die Wasseraufnahme zu fördern.
    • Mash oder feuchte Futtermittel anbieten, um die Flüssigkeitszufuhr zu erhöhen.
    • Mit diesen Maßnahmen bleibt dein Pferd auch an heißen Tagen leistungsfähig und gesund – und du kannst den Sommer entspannt mit ihm genießen!

    Juli

    Insektenabwehr - Schutz von innen gegen Insekten und Hautreizungen

    Der Sommer bringt nicht nur Sonne und lange Ausritte, sondern auch eine wahre Insektenplage. Bremsen, Mücken und Fliegen machen vielen Pferden das Leben schwer, besonders wenn sie empfindliche Haut haben oder zu allergischen Reaktionen neigen. Ständiges Schütteln, Stampfen und Scheuern sind typische Anzeichen dafür, dass die Plagegeister zur Belastung werden. Manche Pferde entwickeln durch die ständige Reizung sogar Hautirritationen, Juckreiz oder das gefürchtete Sommerekzem, eine allergische Reaktion auf den Speichel bestimmter Kriebelmücken. Eine gezielte Fütterung kann helfen, die Hautbarriere zu stärken, das Immunsystem zu unterstützen und das Pferd von innen heraus widerstandsfähiger gegen Insektenangriffe zu machen.

    Starke Haut – die erste Verteidigungslinie

    Ein gesundes Fell und eine widerstandsfähige Haut sind die beste Grundlage, um Insektenstiche und Hautreizungen zu reduzieren. Omega-3-Fettsäuren aus Leinöl oder Schwarzkümmelöl fördern die Hautgesundheit, indem sie die Zellstruktur stärken und für ein geschmeidiges, widerstandsfähiges Fell sorgen. Schwarzkümmelöl hat zudem den Ruf, über den Hautstoffwechsel einen leicht veränderten Körpergeruch zu erzeugen, der Insekten abschrecken kann. Knoblauch ist ebenfalls ein bewährtes Hausmittel, das durch den Stoffwechselprozess schwefelhaltige Verbindungen bildet, die über die Haut abgegeben werden – was Bremsen und Mücken weniger anziehend finden sollen.

    Wichtige Nährstoffe für die Hautgesundheit

    Neben diesen natürlichen Zusätzen spielen bestimmte Spurenelemente und Mineralstoffe eine entscheidende Rolle für die Hautregeneration und den Schutz vor Irritationen. Zink und Kupfer sind essenziell für die Zellneubildung und Wundheilung. Ein Zinkmangel kann zu trockener, schuppiger Haut und einer geschwächten Abwehr gegenüber äußeren Reizen führen, während Kupfer an der Bildung von Hautpigmenten und der Stabilität des Bindegewebes beteiligt ist. Eine ausreichende Versorgung mit diesen Spurenelementen trägt dazu bei, die Haut widerstandsfähiger gegen Stiche und Reizungen zu machen. 

    Kräuter wie Brennnessel, Klebkraut oder Ringelblume haben zusätzlich eine hautberuhigende und entzündungshemmende Wirkung. Brennnessel fördert die Durchblutung der Haut und hilft dabei, Schadstoffe auszuleiten, während Klebkraut traditionell zur Unterstützung des Lymphsystems eingesetzt wird, um Schwellungen und Hautirritationen zu lindern. Ringelblume ist bekannt für ihre heilenden Eigenschaften und kann helfen, kleine Wunden oder gereizte Hautstellen schneller regenerieren zu lassen.

    Weitere Maßnahmen zur Insektenabwehr

    Neben der Fütterung kann auch das äußere Management zur Insektenabwehr beitragen. FliegendeckenFliegenmasken sowie Fliegensprays bieten zusätzlichen Schutz, während eine gute Stallhygiene – etwa regelmäßiges Entfernen von Mist und feuchten Einstreu-Bereichen – hilft, die Anzahl der Insekten zu reduzieren. Auch das Aufstellen eines Windventilators in der Stallgasse kann Bremsen und Fliegen fernhalten, da sie ungern in starker Luftbewegung fliegen.

    August

    Ernährung für heiße Sommertage: Leicht und unterstützend

    Wenn die Temperaturen im August auf Höchstwerte klettern, ist eine angepasste Fütterung wichtig, um den Kreislauf deines Pferdes zu entlasten und die Verdauung nicht unnötig zu belasten. Pferde regulieren ihre Körpertemperatur durch Schwitzen, wodurch sie jedoch nicht nur Wasser, sondern auch wichtige Elektrolyte und Mineralstoffe verlieren. Eine falsche oder zu schwere Fütterung kann an heißen Tagen den Organismus zusätzlich belasten und das Risiko für Hitzestress oder Verdauungsprobleme erhöhen.

    Leichte Futtermittel für heiße Tage

    Schwere, energiehaltige Futtermittel wie getreidereiches Kraftfutter oder melassehaltige Mischungen sind bei heißen Temperaturen weniger gefragt, da sie die Verdauung belasten und zusätzliche Wärme im Körper erzeugen. Stattdessen bieten sich leicht verdauliche Ergänzungen wie Mash mit niedrigem Energiegehalt an. Ein lauwarmes Mash kann nicht nur den Wasserhaushalt unterstützen, sondern ist auch besonders magenfreundlich und leicht aufzunehmen. Pferde, die in der Hitze weniger fressen, profitieren von dieser weichen und bekömmlichen Alternative. Auch eingeweichte Heucobs oder Rübenschnitzel können eine sinnvolle Ergänzung sein, um die Flüssigkeitsaufnahme zu erhöhen und den Verdauungstrakt zu entlasten.

    Unterstützung des Kreislaufs mit Kräutern

    Nicht nur die Verdauung, sondern auch der Kreislauf steht im Sommer unter hoher Belastung. Pferde mit einem schwachen Kreislauf oder ältere Tiere können schneller unter Hitzeproblemen leiden. Kräutermischungen mit Brennnessel, Minze oder Weißdorn fördern die Durchblutung und können helfen, den Kreislauf an heißen Tagen zu stabilisieren. Brennnessel wirkt zudem entwässernd und regt den Stoffwechsel an, während Minze erfrischend und kühlend auf den Körper wirkt. Weißdorn ist bekannt für seine herzstärkende Wirkung und kann insbesondere für ältere oder leistungsstarke Pferde hilfreich sein.

    Weitere Maßnahmen zur Unterstützung bei Hitze

    Neben einer angepassten Fütterung gibt es einige weitere Maßnahmen, um dein Pferd im Sommer bestmöglich zu unterstützen:

    • Stets frisches und sauberes Wasser bereitstellen: Ein erwachsenes Pferd kann bei großer Hitze bis zu 50 Liter Wasser pro Tag benötigen.
    • Trinkfreude steigern: Manche Pferde trinken im Sommer weniger – ein Schuss Apfelsaft im Wasser oder ein leicht gesüßtes Mash kann die Wasseraufnahme fördern.
    • Kühlende Futtermittel nutzen: Wassermelonen oder Gurken enthalten viel Wasser und können als erfrischender Snack gegeben werden.
    • Training anpassen: Schwere Trainingseinheiten sollten in die kühleren Morgen- oder Abendstunden verlegt werden.
    • Schattige Plätze und Luftzirkulation sicherstellen: Offenställe mit guter Luftzirkulation oder Schattenplätze auf der Weide helfen, Überhitzung zu vermeiden

    September

    Magenfreundliche Ernährung bei Temperaturschwankungen

    Mit dem Übergang zum Herbst bringt der September oft wechselhaftes Wetter und hohe Temperaturschwankungen mit sich. Diese können nicht nur den Kreislauf deines Pferdes belasten, sondern haben auch erhebliche Auswirkungen auf die Verdauung und die Fruktangehalte im Gras. Besonders kühle Nächte und warme Tage lassen die Fruktanwerte im Weidegras steigen. Ein hoher Fruktangehalt kann das Risiko für Verdauungsprobleme, Blähungen oder sogar Hufrehe erheblich erhöhen. Pferde mit empfindlichem Magen, einem gestörten Stoffwechsel oder einer Neigung zu Koliken benötigen daher eine besonders magenfreundliche Fütterung, um den empfindlichen Magen-Darm-Trakt zu schützen.

    Warum ist Fruktan im September problematisch?

    Fruktan ist ein Kohlenhydrat, das von Gräsern als Energiereserve gespeichert wird. Wenn die Temperaturen nachts stark abfallen, aber tagsüber noch sonnig-warme Bedingungen herrschen, steigt der Fruktangehalt im Gras besonders stark an. Pferde, die empfindlich auf Fruktan reagieren oder bereits unter Stoffwechselproblemen wie EMS oder Hufrehe leiden, sollten daher mit besonderer Vorsicht auf die Weide gelassen werden. Der Fruktangehalt ist morgens oft am höchsten, da Pflanzen in der Nacht keine Energie verbrauchen, sondern Fruktan speichern. Es kann sinnvoll sein, das Pferd erst nachmittags oder abends auf die Weide zu lassen, wenn der Fruktangehalt durch den Tagesverbrauch der Pflanze bereits gesunken ist.

    Magenfreundliche Futtermittel für eine stabile Verdauung

    Da Temperaturschwankungen und eine schwankende Futterqualität den Magen-Darm-Trakt belasten können, sollte die Fütterung besonders schonend und gut verdaulich gestaltet werden.

    • Mash mit Leinsamen, Flohsamen oder Heucobs ist leicht verdaulich, fördert die Schleimproduktion im Magen und unterstützt eine gesunde Darmflora.
    • Eingeweichte Heucobs oder Rübenschnitzel helfen, die Wasseraufnahme zu erhöhen und den Darm zu stabilisieren.
    • Magenfreundliche Kräuter wie Kamille, Süßholz oder Anis wirken beruhigend auf die Magenschleimhaut und können Reizungen entgegenwirken.
    • Leinsamen bildet einen schützenden Film auf der Magenschleimhaut, was besonders bei Pferden mit empfindlichem Magen oder Magengeschwüren hilfreich sein kann.

    Schutz durch Raufutter und kontrollierten Weidegang

    Eine ausreichende Versorgung mit hochwertigem Raufutter ist wichtig, um den Magen zu schützen. Regelmäßige Fütterungsintervalle mit Heu verhindern lange Fresspausen, die die Magensäureproduktion anregen und den Magen reizen können. Ein besonders wichtiger Trick bei fruktanempfindlichen Pferden ist es, vor dem Weidegang Heu zu füttern, um eine schnelle Aufnahme von fruktanreichem Gras zu reduzieren. 

    Auch eine langsame Reduzierung der Weidezeit kann helfen, den Verdauungstrakt schrittweise an die Veränderungen des Herbstes anzupassen. Pferde, die empfindlich auf Fruktan reagieren oder im Frühjahr erst spät angeweidet wurden, benötigen oft auch im Herbst eine vorsichtige Anpassung der Weidezeit.

    Oktober

    Atemwege stärken für die Stallzeit

    Mit dem Herbst beginnt für viele Pferde die Zeit im Stall – und damit steigt auch die Belastung für die Atemwege. Feuchtes Wetter, schlecht belüftete Ställe und vermehrter Staub in Heu, Einstreu und Futter können empfindlichen Pferden schnell Probleme bereiten. Die Kombination aus eingeschränkter Luftzirkulation und erhöhter Staubbelastung kann das Risiko für Atemwegserkrankungen wie chronischen Husten (COB) oder allergische Reaktionen erhöhen. Da die Atemwege von Natur aus sehr sensibel sind, ist es wichtig, sie gezielt zu unterstützen, um Husten und Reizungen vorzubeugen.

    Warum sind die Atemwege im Herbst besonders gefährdet?

    In den kühleren Monaten verbringen viele Pferde mehr Zeit in geschlossenen Stallungen, wo Ammoniakdämpfe aus dem Urin, Schimmelsporen in Heu und Stroh sowie feiner Staub die Atemwege reizen können. Schimmelsporen sind ein unterschätztes Risiko, denn auch scheinbar trockenes Heu kann mikroskopisch kleine Pilzsporen enthalten, die beim Einatmen zu Hustenreiz, Schleimbildung und chronischen Entzündungen der Bronchien führen können. Besonders Pferde mit empfindlichen Atemwegen oder bestehenden Vorerkrankungen benötigen daher eine gezielte Unterstützung, um die Lungenfunktion zu schützen.

    Staubarme Fütterung für gesunde Atemwege

    Eine staubarme Fütterung ist wichtig, um die Atemwege zu entlasten. Bedampftes oder gewässertes Heu ist eine bewährte Methode, um Staubpartikel und mögliche Schimmelsporen zu reduzieren. Ein Heubedampfer tötet dabei zusätzlich Keime ab, wodurch das Futter besonders für empfindliche Pferde geeignet ist. Heulage kann ebenfalls eine Alternative sein, da sie durch ihren höheren Feuchtigkeitsgehalt weniger Staub enthält – jedoch muss sie von einwandfreier Qualität sein, um Fehlgärungen zu vermeiden. 

    Auch bei der Wahl der Einstreu lohnt sich ein Blick auf staubarme Alternativen. Leinenstroh, Holzpellets oder staubfreie Späne können dabei helfen, die Staubbelastung im Stall zu minimieren. Regelmäßiges Abmisten und eine gute Stallbelüftung sind ebenfalls wichtige Faktoren, um die Luftqualität zu verbessern.

    Kräuter und Öle zur Unterstützung der Atemwege

    Neben der Reduktion von Schadstoffen in der Stallluft können pflanzliche Zusätze gezielt die Atemwege stärken. Kräuter wie Thymian, Eukalyptus, Fenchel oder Anis wirken schleimlösend und erleichtern das Abhusten. Thymian und Eukalyptus haben zudem eine leicht antibakterielle Wirkung, während Fenchel und Anis beruhigend auf gereizte Bronchien wirken und die natürliche Schleimbildung regulieren. 

    Schwarzkümmelöl oder Leinöl sind ebenfalls wertvolle Zusätze in der Fütterung, da sie entzündungshemmend wirken und die Schleimhäute schützen. Leinsamen bildet einen schützenden Schleimfilm, der besonders bei Pferden mit trockener Hustenproblematik hilfreich sein kann.

    Weitere Maßnahmen für die Unterstützung der Atemwege

    Neben einer gezielten Fütterung gibt es weitere Maßnahmen, um die Atemwege zu schützen:

    • Gute Stallhygiene: Regelmäßiges Entfernen von Mist und feuchter Einstreu reduziert die Ammoniakbelastung.
    • Ausreichend Frischluft: Regelmäßiges Lüften des Stalls verbessert die Luftqualität und verhindert eine zu hohe Feuchtigkeit.
    • Täglicher Auslauf: Bewegung an der frischen Luft hält die Lungenfunktion aktiv und regt die Schleimlösung an.
    • Vermeidung von Zugluft: Obwohl frische Luft wichtig ist, sollte direkte Zugluft vermieden werden, da sie Atemwegsprobleme begünstigen kann.

    November

    Gelenke unterstützen in der kalten Jahreszeit

    Mit den sinkenden Temperaturen und oft weniger Bewegung steigt die Belastung für die Gelenke und Sehnen deines Pferdes. Kaltes Wetter kann die Gelenkflüssigkeit zähflüssiger machen, wodurch sich viele Pferde steifer bewegen. Dies betrifft nicht nur ältere oder bereits arthrosekranke Pferde, sondern auch jüngere Tiere, deren Gelenke durch weniger Bewegung und härteren Boden stärker beansprucht werden. Feuchte Witterung, häufige Temperaturschwankungen und rutschige Böden können das Risiko für Verspannungen, Entzündungen und Gelenkprobleme zusätzlich erhöhen. Eine gezielte Unterstützung über die Fütterung kann helfen, die Gelenkgesundheit zu erhalten, Entzündungen zu reduzieren und für mehr Beweglichkeit zu sorgen.

    Wichtige Nährstoffe für die Gelenkgesundheit

    Um die Gelenke zu schützen und die Beweglichkeit zu erhalten, sind bestimmte Nährstoffe besonders wertvoll:

    • Glucosamin und Chondroitin: Diese natürlichen Bausteine des Knorpelgewebes unterstützen den Gelenkstoffwechsel, verbessern die Gleitfähigkeit der Gelenke und helfen, den Verschleiß zu verlangsamen.
    • MSM (Methylsulfonylmethan): Eine organische Schwefelverbindung, die entzündungshemmend wirkt, Schmerzen lindern kann und für die Elastizität von Bändern und Sehnen wichtig ist.
    • Hyaluronsäure: Ein essenzieller Bestandteil der Gelenkflüssigkeit, der für die Schmierung der Gelenke sorgt und die Stoßdämpfung verbessert.
    • Omega-3-Fettsäuren aus Leinöl oder Schwarzkümmelöl: Diese Fettsäuren haben eine entzündungshemmende Wirkung und können Gelenkschmerzen lindern.
    • Kollagen und Gelatine: Unterstützen die Knorpelbildung und können zur Elastizität des Gewebes beitragen.


    Natürliche Unterstützung durch Kräuter

    Auch bestimmte Kräuter haben sich als natürliche Helfer für die Gelenkgesundheit bewährt:

    • Teufelskralle: Wird traditionell bei Gelenkbeschwerden eingesetzt und kann Schmerzen sowie Entzündungen lindern.
    • Ingwer: Hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann die Beweglichkeit der Gelenke verbessern.
    • Hagebutten: Enthalten natürliche Antioxidantien und Vitamin C, die den Knorpelstoffwechsel unterstützen und das Bindegewebe stärken.
    • Weidenrinde: Enthält Salicin, eine natürliche Vorstufe von Aspirin, die helfen kann, Gelenkschmerzen zu reduzieren.

    Ausreichend Bewegung für die Gelenke

    Neben einer gezielten Fütterung bleibt regelmäßige Bewegung besonders wichtig, um die Gelenke geschmeidig zu halten. Auch wenn das Wetter ungemütlich ist, sollte dein Pferd nicht zu lange in der Box stehen.

    • Täglicher Auslauf auf befestigten Flächen oder Winterpaddocks hält die Gelenke mobil und reduziert Steifheit.
    • Leichte, regelmäßige Bewegung wie lockeres Longieren oder Schrittarbeit hilft, die Gelenkschmiere zu aktivieren.
    • Wärme durch Bewegung oder Decken kann Pferden mit Gelenkproblemen helfen, besser in Gang zu kommen.

    Dezember

    Energie und Wärme von innen

    Der Winter ist in vollem Gange, und mit den eisigen Temperaturen steigt der Energiebedarf deines Pferdes erheblich. Besonders Pferde, die im Offenstall leben oder wenig eingedeckt sind, müssen mehr Energie aufwenden, um ihre Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Niedrige Temperaturen und kalter Wind entziehen dem Körper Wärme, was zu einem erhöhten Kalorienbedarf führt. Die richtige Fütterung kann dabei helfen, Wärme von innen zu erzeugen und das Pferd optimal durch die kalte Jahreszeit zu bringen.

    Warum steigt der Energiebedarf im Winter?

    Pferde verfügen über einen natürlichen Thermoregulationsmechanismus, bei dem sie durch eine höhere Raufutteraufnahme und Stoffwechselaktivität ihre Körpertemperatur stabil halten. Besonders bei Temperaturen unter 0 °C steigt der Energieverbrauch deutlich an. Während Pferde mit dickem Winterfell gut gegen die Kälte isoliert sind, können nasse Witterung, Wind und wenig Bewegung zu einem erhöhten Wärmeverlust führen. Ohne eine angepasste Fütterung kann das Pferd an Gewicht verlieren, was besonders für ältere oder stoffwechselkranke Pferde problematisch sein kann.

    Raufutter als wichtigste Wärmequelle

    Zusätzliche Raufuttergaben sind jetzt besonders wichtig, denn die Verdauung von Heu produziert natürliche Wärme – ein Effekt, der als "Wärme durch Fermentation" bekannt ist. Im Dickdarm werden Ballaststoffe durch Mikroorganismen zersetzt, wodurch Wärme freigesetzt wird, die das Pferd von innen heraus wärmt. Pferde, die rund um die Uhr Zugang zu Heu haben, können sich daher besser gegen Kälte schützen als solche, die nur begrenzte Futterrationen erhalten. 

    Neben Heu kann auch Stroh in kleinen Mengen als zusätzliche Ballaststoffquelle dienen, um die Fermentation und damit die Wärmeproduktion im Verdauungstrakt zu unterstützen. Besonders strukturreiche Futtermittel wie Luzerne oder Heucobs sind im Winter wertvoll, da sie nicht nur Energie liefern, sondern auch die Darmtätigkeit anregen und den Magen-Darm-Trakt gesund halten.

    Hochwertige Fette für zusätzliche Energie

    Wer seinem Pferd eine Extraportion Energie zuführen möchte, kann auf hochwertige Futteröle zurückgreifen. Besonders Leinöl, Reiskeimöl oder Schwarzkümmelöl liefern gesunde Fette und eine langanhaltende Energiequelle, ohne den Magen unnötig zu belasten. Fette sind besonders für leichtfuttrige Pferde oder Sportpferde im Winter eine gute Ergänzung, da sie eine hohe Energiedichte haben und langsam verstoffwechselt werden.

    Unterstützung der Muskeln und Beweglichkeit

    Viele Pferde bewegen sich im Winter weniger, was zu Muskelverspannungen und Steifheit führen kann. Besonders ältere oder empfindliche Pferde profitieren von einer gezielten Versorgung mit Magnesium und Vitamin E.

    • Magnesium sorgt für entspannte Muskulatur und unterstützt die Nervenfunktion, was besonders bei weniger Bewegung oder Boxenruhe wichtig ist.
    • Vitamin E wirkt als starkes Antioxidans und schützt die Muskeln vor freien Radikalen, die bei kalten Temperaturen und reduzierter Durchblutung vermehrt entstehen können.

    Weitere Tipps für die Winterfütterung

    • Wasserversorgung nicht vergessen: Pferde trinken bei kaltem Wetter oft weniger, was das Risiko für Verdauungsstörungen und Koliken erhöht. Lauwarmes Wasser oder Mash mit extra Wasseranteil kann helfen, die Flüssigkeitsaufnahme zu erhöhen.
    • Elektrolyte trotz kalter Temperaturen: Auch im Winter verliert das Pferd durch die Atmung und über die Haut Elektrolyte – besonders bei Bewegung oder trockener Stallluft. Eine gezielte Elektrolytversorgung kann helfen, das Gleichgewicht im Körper zu erhalten.
    • Zusätzliche Mineralstoffe: Eine ausreichende Versorgung mit Zink und Selen unterstützt das Immunsystem in der kalten Jahreszeit und sorgt für gesundes Fell und Hufe.