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Heu ist sehr rohfaserreich und enthält Bestandteile, die für den Mikroorganismus im Dünn- und Dickdarm besonders relevant sind. Sie bringen den Verdauungsvorgang in Schwung und liefern dem Pferd wertvolle Energie. Heu hat eine grobe Struktur und fördert die Speichelbildung und somit eine gesunde Verdauung. Neben Energie, Eiweiß und Zucker enthält das Heu auch Fette, Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine.
Pferde könnten sich laut vielen Forschungen ausschließlich von Heu ernähren. Denn die Verdauung des Pferdes ist von Natur aus nicht dafür gemacht, Futter mit einem hohen Stärkegehalt, wie beispielsweise bei Hafer oder Gerste in großen Mengen zu verdauen. Aus diesem Grund wird dringend dazu geraten, das Kraftfutter auf drei Mahlzeiten am Tag zu verteilen. Heu sollte im besten Fall unbegrenzt zur freien Verfügung des Pferdes stehen.
In vielen Ställen wird leider nicht immer genügend Heu gefüttert. Tatsächlich ist es sehr schwer, das Gewicht einer solchen Heu-Portion zu schätzen. Doch laut Faustregel benötigen Pferde pro 100 Kilo Körpergewicht täglich mindestens 1,5 Kilo Heu. Bei einem durchschnittlich großen, ca. 650 Kilo schweren Warmblut sind das ganze zehn Kilo. Da das Heu meist mit der Mistgabel einem großen Haufen entnommen wird und deshalb schwer zu schätzen ist, erhalten die Pferde oft weniger davon als sie sollten. Zu viel Heu hingegen kann dem Pferd grundsätzlich nicht schaden – lieber zu viel, als zu wenig.Doch unbegrenztes Heu muss nicht immer gut sein, hierbei kommt es ganz auf das Fressverhalten deines Pferdes an.
Oftmals wird versucht das Heu mit Stroh zu „strecken“. Dies sollte allerdings vermieden werden. Die Produktion von Speichel wird durch das Stroh zwar auch angeregt, es wird aber dennoch deutlich weniger Speichel produziert, als bei der Heufütterung. Der Verdauungsbrei ist dementsprechend trockener und wird nur langsam durch den Magen-Darm-Trakt transportiert. Das Risiko von Verstopfungen und Koliken steigt also.
Tipp für den Ablauf der Fütterung:
Erst Heu, dann Kraftfutter füttern! Dem Krippenfutter beigemischte Heu- oder Strohhäcksel bremsen die Fressgeschwindigkeit und sorgen für gründlicheres Kauen.
Heunetze sind für die Fütterung sehr gut geeignet. Durch die Struktur des Heunetzes ist es den Pferden nicht möglich, dieses zu schlingen. Je enger die Maschen oder Gitterstäbe stehen, desto schwieriger gestaltet es sich für das Pferd das Heu herauszuziehen. Deshalb ist es beim Fressen wesentlich länger beschäftigt als sonst und hat keine Langeweile, die sogar zu Verhaltensstörungen wie Weben oder Koppen führen könnte.
Ein großer Vorteil von Heunetzen ist, dass sie nahezu überall angebracht werden können. Es sollte allerdings beachtet werden, dass eine möglichst natürliche Fresshaltung nicht verloren geht. Das Heunetz darf also nichts zu hoch aufgehangen werden und muss so platziert sein, dass das Pferd den Kopf bei der Futteraufnahme nahe am Boden trägt. Diese Haltung ist für den Rücken des Pferdes sehr wichtig und sollte deshalb unbedingt beachtet werden.