Bevor mit dem Verladetraining begonnen werden kann muss zuerst sichergestellt werden, dass das Pferd auch an Halfter und Strick gewöhnt ist. Es muss sich ohne Probleme führen und händeln lassen. Sonst ist es auch nicht möglich ein Pferd problemlos zu verladen. Es sollte anhalten, wenn man selber anhält, und es sollte antreten wenn man selber losläuft, das sind Grundvoraussetzungen. Dazu gehört ebenso, dass das Pferd sich gut von unten rückwärtsrichten lässt. So kann Kontrolle aufgebaut werden. Beherrscht das Pferd diese drei Sachen nicht, muss daran zuerst gearbeitet werden bevor mit dem Verladetraining überhaupt begonnen werden kann.
Um das Pferd einwandfrei verladen zu können, sollte der Pferdehänger auf sicherem und nicht abschüssigem Untergrund stehen. Beim Öffnen der Hängerklappe ist darauf zu achten, dass die Hebel komplett unter dieser verschwinden, um das Verletzungsrisiko beim ein- und aussteigen zu vermeiden. Wird ein Pferd allein gefahren wird, kann zum Verladen die Mittelwand zur Seite geschoben werden, um den Einstieg zu erleichtern. Generell sollte das Pferd dann auf der linken Seite im Pferdehänger stehen, da die Straßen in Deutschland oft nach rechts leicht abschüssig sind.
Der Halter führt sein Pferd souverän und zielstrebig in den Hänger und sollte keine Angst zeigen und dem Pferd als gutes Beispiel vorangehen. Erst nachdem die hinteren Stangen von einem Helfer gesichert sind, kann das Pferd im Hänger angebunden werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der Anbindestrick mit Panikhaken immer so lang gelassen wird, dass sich das Pferd ausbalancieren, das Heunetz erreichen, jedoch nicht umdrehen oder mit dem Huf darin hängen bleiben kann.
Vor jeder Fahrt mit dem Hänger sollte dieser auf Defekte hin kontrolliert werden und für den Transport des Pferdes richtig ausgestattet werden.
Egal ob beim Verladetraining oder der anstehenden Fahrt zum Turnier oder Ausritt, es sollte unbedingt auf die richtige Schutzausrüstung von Pferd und Halter geachtet werden. Festes Schuhwerk gehört für den Pferdebesitzer ebenso zum Verladen wie ein Paar Handschuhe. Bei jungen und ungeübten Pferden ist es ratsam den Kopf für den Ernstfall durch eine Reitkappe zu schützen. Das Pferd sollte mit Schutzgamaschen und Hufglocken ausgestattet sein. Natürlich ist es von Vorteil wenn das Pferd diese zuvor schon getragen hat und daran gewöhnt ist. Bei routinierten Pferden, die daran gewöhnt sind und sich problemlos verladen lassen, können Transportgamaschen zum Einsatz kommen.
Während der Fahrt sollte der Autofahrer dem Pferd so wenig wie möglich Stress zumuten. Der Fahrer sollte immer im Hinterkopf haben, dass das Pferd den Fahrbahn verlauf nicht sehen kann und sich in Kurven und beim Bremsen und anfahren selbst ausbalancieren muss. Auch beim Abladen sollte sich an eine feste Reihenfolge der Abläufe gehalten werden. Zuerst wird die Klappe des Pferdehängers langsam geöffnet. Danach sollte erst das Pferd losgebunden werden bevor die hinteren Stangen von einem Helfer geöffnet werden.
Um dem Pferd im Hänger eine angenehme Fahrt und wenig schlechte Erfahrungen zuzumuten, sollte der Fahrer IMMER langsam und vorsichtig fahren.
Egal ob der Hänger längere Zeit am Stück steht oder sehr häufig in Gebrauch ist, einige Dinge sollten in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.
Wie das Auto müssen auch Pferdehänger und Pferdetransporter in regelmäßigen Abständen von 1 bis 2 Jahren zum TÜV und bekommen eine neue TÜV-Plakette, wenn alles in Ordnung ist.
Beim TÜV werden unter anderem Elektronik, Reifen, Bremsen, Fahrwerk und Zustand des Hängers kontrolliert. Besonders wichtig ist die Kontrolle des Bodens, da dieser immer wieder Kot, Urin und Witterung ausgesetzt ist. Mängel sollten da rechtzeitig entdeckt werden, damit der Boden nicht irgendwann unter dem Pferdegewicht einbricht. Wer den Hänger regelmäßig zu Inspektion bringt, braucht sich in der Regel keine Sorge zu machen, da der Hänger dabei gründlich durchgecheckt wird.
Wenn der Hänger komplett in Ordnung ist, steht einer Fahrt mit dem Pferd nichts im Wege. Dabei sollte einem bewusst sein, dass man ein lebendiges Tier transportiert, das auf allen Vieren steht und das Gleichgewicht halten muss. Wichtig ist auch, dass man den passenden Hängerführerschein oder LKW-Führerschein für größere Transporter besitzt. In der Regel gilt: