Behandlung
Herpes Behandlung beim Pferd – wie kann ich meinem Pferd helfen?
Der Hauptfokus bei der Behandlung von EHV1 liegt vor allem in der Eindämmung der Infektion. Erkrankte Pferde müssen sofort separiert werden und in drei unterschiedliche Gruppen eingeteilt werden: Den nachweislich infizierten, den eventuell infizierten und den gesunden. Die Gruppen sollten keinerlei Kontakt zueinander haben. Auch die infizierten Pferde müssen voneinander getrennt bleiben.
Alle Pferde des Bestandes sollten mindestens zweimal täglich auf Fieber untersucht werden. Entwickeln Pferde aus der gesunden oder eventuell-infizierten Gruppe Symptome, müssen sie sofort der ersten Gruppe zugeordnet werden. Personen, die zwischen den Gruppen wechseln, sollten in jeder Gruppe eigene Schutzkleidung sowie Handschuhe tragen, die beim Verlassen der Gruppe im einzurichtenden Desinfektionsareal gewechselt wird. Außerdem sollten sich die Personen nach jedem Kontakt mit einem Pferd die Hände und die Kleidung desinfizieren, bevor das nächste Pferd angefasst wird. Auch Gerätschaften wie Mistgabeln und Schubkarren müssen vor Betreten und nach Nutzung gereinigt und desinfiziert werden. Infizierte Pferde dürfen den Stall nur zum Zweck der Isolation oder zur Tierklinik verlassen. Die Tierklinik muss im Vorfeld über die Infektionslage aufgeklärt werden. Auch angrenzende Reitanlagen sowie alle behandelnden Tierärzte, Hufschmiede und Dienstleister wie Physiotherapeuten und Reitlehrer müssen über die Infektion aufgeklärt werden, um eine weitere Ausbreitung unter allen Umständen zu vermeiden.
Die veterinärmedizinische Behandlung kann sehr komplex sein. Je nach Verlauf kann es passieren, dass das Pferd über Wochen intensivmedizinisch betreut werden muss. Je nach Schädigung des Rückenmarkes kann es notwendig sein, dass Pferd mittels Bauchschlinge über einen längeren Zeitraum aufzuhängen, da viele dieser Pferde nicht die Kraft zum Stehen haben. Bei schweren Verläufen kommt es zu einer Blasenentleerungsstörung, d.h. das Pferd kann nur schwer Harn absetzen. Das Harnverhalten muss bei kranken Pferden genauestens überwacht werden. Kann das Pferd keinen Harn absetzen, legt der Tierarzt in der Regel einen Katheter. Dazu arbeitet der Tierarzt in der Regel mit Breitbandantibiosen sowie entzündungshemmenden Präparaten, um die klinischen Symptome zu lindern. Auch sogenannte Immunbooster und Gerinnungshemmer können je nach Indikation zum Einsatz kommen.