Behandlung/Prävention
Wie schütze oder behandele ich mein Pferd bei einer Influenza?
Nimmt man an Turnieren teil, ist die FN Impfung gegen die Equine Influenza verpflichtend. Nach der Grundimmunisierung, die aus zwei Impfungen im Abstand von vier bis sechs Wochen besteht, muss das Pferd alle sechs Monate nachgeimpft werden. Wird diese Nachimpfung vergessen, muss eine neue Grundimmunisierung erfolgen, da die Immunantwort auf die Impfung immer nur für sechs Monate ausreichend ist. Da besonders Turnierpferde mit vielen fremden Pferden in Kontakt kommen und die Influenza sich rasend schnell verbreiten kann, soll hiermit der weitere Infektionsdruck vermindert werden. Es wird angestrebt, dass sich geimpfte Pferde nicht zu Hochausscheidern entwickeln und damit die heimischen Bestände nicht angesteckt werden. Auf dem Turnier selbst sollte der direkte Kontakt zu anderen Pferden, wenn möglich, vermieden werden. Zudem sollten fremde Personen das Pferd nicht streicheln. Auch Reiter und Turnierbegleiter sollten fremde Pferde nicht anfassen. Eine gemeinsame Nutzung von Tränkeimern und Futterschüssel verbietet sich natürlich auch.
Hat sich ein Pferd mit der Equinen Influenza infiziert, muss es direkt von den anderen Pferden isoliert werden. Es darf kein Kontakt mit anderen Pferden bestehen. Zeitgleich muss auch der Mensch extremen und aufwändigen Hygieneprotokollen folgen. Dazu gehört das beständige Wechseln der Kleidung sowie penible Handdesinfektion und Schuhdesinfektion. Es wird empfohlen Reitställe mit der Equinen Influenza für mindestens vier Wochen unter Quarantäne zu stellen. Die beste Behandlung des Equinen Influenzavirus besteht also in der Vermeidung. Dazu gehört auch die penible Hygiene im Management von Pferden die häufig an Turniergeschehen teilnehmen sowie ein schnelles Reagieren beim geringsten Verdachtsfall.
Ist ein Pferd an Influenza erkrankt und steht in Quarantäne bzw. ist bereits der gesamte Bestand infiziert, ist eine sehr engmaschige, mehrmals täglich tierärztliche Kontrolle unabdingbar. Obwohl es sich um eine Viruserkrankung handelt, wird diese parallel meist mit einer Langzeitantibiose unterstützt, um parallel auftretende bakterielle Infektionen zu vermeiden. Diese könnten zu schweren Lungenentzündungen führen. Leidet ein Pferd am Equinen Influenzavirus und einer zusätzlichen Lungenentzündung ist die Sterberate deutlich höher. Des Weiteren besteht die Behandlung im Fiebermanagement. Da das Fieber auf 42 Grad steigen kann, ist dies überlebenswichtig. Da die Equine Influenza starke Schäden an den Atemwegen verursachen kann, ist eine frühe Behandlung der Atemwege oft notwendig. Dazu gehört die Gabe von Schleimlösern und Entzündungshemmern. Nach Abklingen der Erkrankung kann eine tägliche, dauerhafte Inhalation notwendig sein. Vor allem ist das Pferd jedoch nicht leistungsfähig. Es kann zu Rekonvaleszenzzeiten von bis zu einem Jahr kommen, an denen das Pferd lediglich leicht bewegt aber oft nicht geritten werden kann. Das Pferd wird nur langsam in seine alte Form zurückfinden.