Leiden Pferde an Husten, sollte man zunächst den Tierarzt rufen. Dieser hört das Pferd ab oder führt eine Bronchoskopie durch und ermittelt den Grund der Atemwegserkrankung. Das Sekret wird auf Keime untersucht (mittels einer bronchoalveolären Lavage). Gleichzeitig wird geschaut, ob das Pferd eventuell unter Druse, Herpes oder Influenza leiden könnte. Vor der Therapie muss ermittelt werden, was die Hauptauslöser sind. Vor der medikamentösen Behandlung erfolgt immer eine Haltungsverbesserung. Stehen Pferde in der Box, sollten sie in eine Laufhaltung gestellt werden. Es ergibt wenig Sinn, ein einzelnes Pferd in einer schlecht ventilierten Boxenhaltung auf Späne zu stellen, während der Rest des Bestandes weiterhin auf Stroh steht. Das Problem ist in diesen Fällen nicht die Einstreu, sondern die generelle Haltung. Schimmeliges Heu muss entfernt werden.
Wenn ein Keim in der Lunge gefunden wurde, wird dieser oft mit einer Antibiose behandelt, sofern die Infektion stark ist. Danach behandelt der Tierarzt in der Regel mit einem Schleimlöser, der den vorhandenen Schleim der Lunge etwas flüssiger oder gleitfähiger macht, damit das Pferd ihn leichter unter Belastung abhusten kann. Damit sollen Staubpartikel und Bakterien besser hinausbefördert werden. Hat das Pferd Probleme im Gasaustausch, kommt auch ein Bronchienerweiterer zum Einsatz. Hier ist Vorsicht geboten, da diese auf der Dopingliste stehen. Soll das Pferd im Sport eingesetzt werden, muss darauf unbedingt geachtet werden. In sehr schweren Fällen, vor allem wenn das Pferd keine oder nur kaum Luft kriegt, kommen Kortikosteroide (Cortison) zum Einsatz.
Therapiebegleitend sollte das Pferd zur Unterstützung inhalieren. Dies geschieht in der Regel mit einer Sole-Lösung und den entsprechenden Medikamenten. In schweren Fällen ist eine Inhalation zweimal täglich über zwei bis drei Wochen notwendig. Leiden Pferde unter dauerhaften Lungenschäden, kann es passieren, dass sie ihr Leben lang mehrfach pro Woche inhalieren müssen. Allerdings sollte dies nur das letzte Mittel sein. Man muss immer bedenken, dass auch die Lunge Zeit braucht, sich zu erholen. Außerdem ist es oft sinnvoll, zumindest für eine Weile, das Heu zu bedampfen, um die Keimzahl zu reduzieren. Dazu sollte man einen professionellen Heubedampfer verwenden, um das Heu auf bis zu 100 Grad zu erhitzen. Eigenbauten sind häufig Keimschleudern, da sie nicht die benötigte Temperatur erreichen.
Unterstützend bei der Behandlung durch den Tierarzt können Kräuter eine gute Wirkung auf den Krankheitsverlauf haben. Durch Abhören der Atemwege stellt der Tierarzt zunächst fest, ob die oberen oder unteren Atemwege betroffen sind. Sitzt der Husten in den oberen Atemwegen handelt es sich um eine sogenannte harmlose Hustenerkrankung. Kräuter wie Spitzwegerich, Eibisch, Salbei, Süßholz, Malve oder isländisches Moos können dann bei der Behandlung helfen.
Bei Atemwegserkrankungen der unteren Atemwege oder chronischen Atemwegsinfektionen können Kräuter ebenfalls bei der Linderung der Reizung helfen. Außerdem sollte das Pferd leicht bewegt werden, um den Schleimausfluss zu fördern. Bei chronischen Erkrankungen sollte immer eng mit einem Tierarzt zusammengearbeitet werden. Handelt es sich bei dem Husten um ein Symptom eines fiebrigen Effektes, sollte in jedem Fall ein Tierarzt zu Rate gezogen werden und das Pferd darf nicht bewegt werden. Bei akutem Husten sollte drauf geachtet werden, Staubentwicklung in der Nähe des Pferdes zu vermeiden.