Weihnachten bei EQUIVA mit super Deals - der EQUIVA Adventskalender - jetzt entdecken und sparen!
3für2 für unsere Friends: Sichere dir jetzt beim Kauf von 3 Freshfields Leckerlis eine Packung gratis - jetzt sparen!
Lahmheiten können schleichend, zum Beispiel durch Arthrosen, auftreten. Durch den langsamen Prozess gehen die Pferde oft diffus taktunrein und auch immer auf wechselnden Beinen. Andere Lahmheiten wie bei Sehnenproblemen kommen eher begleitet von sichtbaren Schwellungen. Auch Überanstrengungen können Lahmheiten und auch Gallen begünstigen. Erkrankungen an den Schleimbeuteln des Hufes, der sogenannten Hufrolle zeigen sich oft durch erst diffuse Lahmheiten und ein kurzes Schrittmaß. Traumata durch Trittverletzungen sorgen oft für schwere Lahmheiten, die im besten Falle aber nach ein paar Tagen wieder abklingen. Gerade bei Trittverletzungen auf Muskulatur oder direkt auf den Knochen kann die Prellung enorm schmerzhaft sein. Lahmheiten durch Knochenhautreizungen sind langwieriger. Hinter extremen Lahmheiten kann auch ein Knochenbruch stecken. Direkt nach einem Hufschmiedetermin könnte auch ein zu enges Eisen oder ein drückender Nagel der Grund sein oder ein Nagel, der zu nah an lebendem Gewebe sitzt. Letzteres ist sehr unangenehm für ein Pferd und der Nagel muss direkt entfernt werden. Leiden Pferde unter Magengeschwüren, kann es passieren, dass sie die Bewegung der Vorderhand stark einschränken oder bei Darmentzündungen bestimmte Bewegungen der Hinterhand vermeiden.
Viele Lahmheiten entwickeln sich schleichend. Zunächst kann es sein, dass das Pferd auffallend viel stolpert oder einfach nicht vorwärtsgehen möchte. Statt zu traben, galoppieren manche Pferde lieber an. Andere vermeiden Wendungen oder zeigen auf manche Lektionen deutliche Abwehr. Nicht immer ist eine Lahmheit direkt und auf den ersten Blick sichtbar und stark. Lahmheiten beim Pferd lassen sich aus mehreren Blickwinkeln betrachten. Die Art der Lahmheit ist eine davon. In der Regel spricht man von einer Stützbeinlahmheit, wenn das Pferd nicht sein ganzes Gewicht auf dem Bein tragen möchte und stattdessen einen Ausfallschritt vollführt. Eine Hangbeinlahmheit bedeutet, dass das Pferd das entsprechende Bein nicht normal vorschwingen kann oder möchte. Der Wendeschmerz ist nur in engen Wendungen zu sehen. Das Pferd vermeidet die Torsionsbewegung und Lastaufnahme in den Vorderbeinen. Auch große Fühligkeit bis hin zu dem Punkt, wo das Pferd gar keine Last mehr auf dem Bein aufnehmen möchte, gehören dazu. Hufgeschwüre zeigen sich oft damit, dass Pferde auf drei Beinen humpeln, da durch den Eiter der Huf extrem schmerzt. Sobald der Eiter abfließen kann, verschwindet auch die Lahmheit schnell und dem Pferd geht es sichtbar besser. Manche Lahmheiten zeigen sich nur auf hartem Boden, andere treten nur auf tiefen und weichen Böden auf. Lahmheiten zu erkennen und den Grund zu ermitteln, ist für ein ungeübtes Auge sehr schwierig. Es braucht viel Erfahrung und sehr gute biomechanische Kenntnisse, um anhand des Gangbilds den Ort des Problems genau lokalisieren zu können. Daher sollten Lahmheiten immer einem Tierarzt und einem Physiotherapeuten für Pferde vorgestellt werden.
Bei einer Lahmheit sollte der Tierarzt direkt hinzugezogen werden. Hinter leichten Lahmheiten kann sich zwar etwas Harmloses verbergen, das ist aber für den Laien nicht immer erkennbar. Der Tierarzt wird durch Vorstellung des Pferdes im Schritt und Trab an der Hand die Lahmheit in Augenschein nehmen. Bis dahin sollte das Pferd nicht unnötig bewegt werden. Der Tierarzt lässt sich das Pferd auch in der Wendung in Schritt und Trab sowie auf festem oder hartem und tiefem oder weichem Boden zeigen. Danach wird in der Regel eine Beugeprobe gemacht, um den Ort der Lahmheit besser lokalisieren zu können, falls es nicht schon ersichtlich ist. Dabei beugt der Tierarzt das entsprechende Bein stark und lässt das Pferd danach direkt antraben. Außerdem drückt der Tierarzt auch mit einer Zange die Hufsohle ab, um Hufgeschwüre oder eine Huflederhautentzündung ausschließen zu können. Der Tierarzt stellt die weitere Diagnose per Röntgenaufnahme oder Ultraschall. Gelegentlich ist auch die Thermografie, die Szintigrafie oder ein MRT notwendig. Die Röntgenaufnahme gibt dem Tierarzt ein gutes Bild über den Zustand der Knochen und Gelenke, die Ultraschallaufnahme hilft die Erkrankungen an Sehnen und Bändern sichtbar zu machen. Durch die Thermografie und die Szintigrafie können Entzündungsherde ausfindig gemacht werden. Das MRT kann die Gliedmaßen in verschiedenen Tiefen sichtbar machen und zeigt sowohl Weichgewebe als auch Knochen. Allerdings muss das Pferd dazu in Vollnarkose versetzt werden.
Lahmheiten werden entsprechend ihres Auslösers sehr unterschiedlich behandelt. Bei akuten Lahmheiten mit Schwellungen, zum Beispiel nach Tritt- oder Sehnenverletzungen, wird dazu geraten, die Verletzung mit kaltem, aber nicht eisigem Wasser zu kühlen. Bei größeren Blutergüssen, die schon ein paar Stunden alt sind, hilft ein Kalt-Warm-Bad. Je nach Grund der Lahmheit kann es notwendig sein, das Pferd eine kurze Zeit aufzustallen, bis die Akutphase abgeklungen ist. Bei Hufrehen ist eine Hufunterstützung und besonders weicher Boden sowie dauerhaftes Kühlen notwendig. Bei Sehnenproblemen benötigt das Pferd eher einen festen oder harten Boden. Hufgeschwüre müssen angegossen und gegebenenfalls eröffnet werden. Bei Lahmheiten durch Arthrosen hilft es nur, zu warten und eventuell eine Schmerztherapie zu starten. In manchen Fällen ist die Gabe eines Schmerzmittels sinnvoll, in anderen wird es nicht empfohlen um, das Pferd bei gelinderten Schmerzen nicht zum unnötigen Laufen zu animieren. Je nach Erkrankung setzt der Tierarzt ein entzündungshemmendes Medikament ein. Auch Gelenksinfusionen könnten durchgeführt werden. Über die Behandlung der Lahmheit entscheidet jedoch immer der Tierarzt.
Spezielle Nahrungsergänzungen können das Abheilen von Lahmheiten, je nach Auslöser, unterstützen. Zunächst ist es aber wichtig, zu erkennen, warum ein Pferd lahmt. Sobald eine Diagnose gestellt wurde, kann man aktiv und gezielt das Pferd in der Rekonvaleszenz unterstützen.