Haut & Fell

Mauke beim Pferd

Mauke ist eine entzündliche Hauterkrankung in der Fesselbeuge des Pferdes, die sich in Form von Wunden an der Haut und dadurch entstehende Krusten zeigt.
Krankheitsbild

Mauke beim Pferd - was ist das?

Als Mauke beschreibt man eine entzündliche Hauterkrankung, die erst einmal in der Fesselbeuge auftritt. Im ersten Stadium handelt es sich um eine Hautrötung und leichte Schwellung der Fesselbeuge. In der weiteren Entwicklung reißt oder platzt die Haut auf und es entstehen Krusten und blutige Hautläsionen sowie Entzündungen bis hin zum Einschuss. Dies kann sich zu schweren bakteriellen Infektionen, Einschüssen und großen Schwellungen ausweiten. Schwere Mauke beim Pferd dehnt sich oft auch über weitere Teile des unteren Bewegungsapparates aus. Bei häufig auftretender Mauke kann es zu Gewebeverdickung und großer Narbenbildung kommen. Mauke sollte daher immer zeitnah behandelt werden.

Ursachen

Welche Ursachen kann Mauke haben?

Mauke entsteht aus unterschiedlichen Gründen. Der häufigste Auslöser ist das Stehen auf matschigen und stark fäkalbelasteten Untergründen. Stehen Pferde dauerhaft im Matsch, weicht dieser die Haut immer weiter auf und öffnet damit den Bakterien Tür und Tor, die schließlich in die Haut eindringen. Aber auch tiefe Sandausläufe können durch die permanente Reibung der Sandkörner und Feuchtigkeit beim Pferd Mauke auslösen. Auch stark kalkhaltiger Untergrund kann die Fesselbeuge reizen. Durch den Kalkstaub wird der Haut viel Feuchtigkeit entzogen, sodass diese spröde und rissig wird. Ähnliches geschieht auch beim Kontakt mit Pflanzenschutzmitteln, Düngemitteln und Streusalz. Auch ein Parasitenbefall mit Milben auf oder in der Haut sowie Milbenbefälle auf der Weide können Mauke beim Pferd auslösen. Ebenso wie Milben können auch Infektionen mit Haarlingen oder ein Hautpilz in der Fesselbeuge auftreten und Mauke auslösen. Sowohl bei Milben, Haarlingen als auch bei Pilzinfektionen kann beobachtet werden, dass das Pferd an der Fessel nagt oder häufig aufstampft. 

Schlechtsitzende Hufschuhe und falsch angebrachte Bandagen und Gamaschen können ebenfalls zum Ausbruch von Mauke beim Pferd führen. Das Problem liegt hierbei in der Passform und der Nutzung der entsprechenden HufschuheHufglockenBandagen und Gamaschen. Gelegentlich können Nahrungsmittelunverträglichkeiten beim Pferd Mauke auslösen. Dabei handelt es sich jedoch, entgegen der landläufigen Meinung, um einige wenige Einzelfälle. Viel häufiger findet man an Mauke erkrankte Pferde, die einen starken Eiweiß-, Vitamin- oder Spurenelementemangel haben. Daher erweist sich der oft gegebene Rat bei Maukepferden, diesen nur noch Heu, ohne eine Kontrolle der bestehenden Ration zu füttern, oftmals kontraproduktiv und kann die Maukeerkrankung verschlimmern. 

Leidet ein Pferd an Mauke, so finden sich leider häufig gleich mehrere unterschiedliche Auslöser für diese. Es können daher auch mehrere Probleme parallel auftreten. Ein Pferd könnte also theoretisch sowohl unter einem feuchtigkeitsentziehenden, aber auch stark fäkalbelasteten Boden leiden. Die Wunde kann mit diversen Keimen gleichzeitig infiziert sein. Parallel dazu kann das Pferd sowohl mangelernährt sein als auch einen Milben- und Haarlingsbefall sowie einen Pilzbefall haben. Die Behandlung beginnt daher immer erst mit der Spurensuche. Denn danach richtet sich auch das Behandlungsschema.

Symptome

Diese Symptome zeigen Pferde mit Mauke

Mauke bei Pferden ist eine weit verbreitete Hauterkrankung. Sie ist aufwändig in der Behandlung und hat schon so manchen Pferdebesitzer zur Verzweiflung gebracht. Die Auslöser von Mauke können sehr unterschiedlich sein, daher ist auch die Behandlung meist vielseitig. Bei Mauke handelt es sich erst einmal um eine entzündliche Erkrankung der Haut in der Fesselbeuge des Pferdes. Zunächst treten in der Fesselbeuge eine Schwellung und eine Rötung der Haut auf. Allerdings sind viele Pferde dort einerseits dunkel pigmentiert, andererseits auch stark behaart. Daher entdeckt man diese Problematik auch häufig erst dann, wenn die Mauke beim Pferd schon eine Weile besteht und es zu Krustenbildung kommt. Mauke sollte allerdings nicht mit Raspe verwechselt werden. Bei Raspe entstehen ebenfalls Krusten, jedoch nicht aufgrund einer Hautverletzung. Mauke und Raspe werden auch grundsätzlich unterschiedlich behandelt.

Prävention & Behandlung

Mauke behandeln und vorbeugen

Mauke beim Pferd kann und muss an ihrem Ursprung behandelt werden. Dazu notwendig sind erst einmal saubere, trockene und sinnvolle Untergründe. Matschausläufe, matschige Weiden oder zu tiefe Sandböden sollten vermieden werden, wenn das Pferd Mauke hat. Auch milbenbelastetes Stroheinstreu kann Milbenbefälle auslösen. Nicht geeignete Materialien, deren Staub hautreizend ist, sollten ebenfalls vermieden werden. Wenn die Untergründe als Auslöser ausgeschlossen werden konnten, sollte das Pferd genauestens auf Milben hin untersucht werden. Es kann notwendig sein, dazu den Beinbehang abzuscheren. Natürlich sollte auch ein Pilzbefall ausgeschlossen werden, denn auch dieser kann zu Mauke beim Pferd führen und muss entsprechend behandelt werden. Der Hautpilz wird mithilfe eines Hautgeschabsels durch den Tierarzt diagnostiziert und mit Medikamenten behandelt. Auch Milben können mit einem entsprechenden Präparat, was Milben und Haarlinge auf und in der Haut abtötet, behandelt werden. Möglicherweise sind mehrere Behandlungen notwendig, bis auch die Folgegeneration der Milben durch die Präparate abgetötet werden konnte. 

Die Fessel muss regelmäßig gereinigt werden. Tägliches Waschen sollte jedoch vermieden werden, da mit Waschen und Reiben das gerade regenerierte Gewebe der Wundränder schnell wieder aufgerissen wird. Es reicht oft, sie nur wenige Male mit einer antibakteriellen Lösung oder Jodseife zu waschen, um die Keimzahl zu reduzieren. Danach sollte die Mauke durch das Tupfen mit einem sauberen Tuch gut abgetrocknet werden. Reiben und rubbeln ist zu vermeiden. Die Krusten sollten also nur zu Beginn der Behandlung abgelöst werden. Danach benötigt das Pferd sie natürlich zur Wundheilung. Bei der Wahl der Waschlotion sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass diese der Haut kein Fett entzieht. Sie sollte also stark rückfettend sein. Wäscht man die Fessel beständig mit stark entfettenden Waschlotionen, wird die Haut spröde und rissig. Das Problem vergrößert sich eher, anstatt sich zu verkleinern.

Mauke beim Pferd: Diese Rolle spielt das Futter

Mauke ist für Pferde sehr schmerzhaft. Kommt dazu ein starker Juckreiz durch Pilze, Milben oder Haarlinge, kann Mauke ein wahrer Stressfaktor für ein Pferd sein. Waschprozedur und tägliche Versorgung können ein Pferd zudem unter Druck setzen. Da Mauke beim Pferd auch durch eine Fehlernährung, Nahrungsmittelallergie oder Mangelernährung ausgelöst werden kann, ist sie, zusammen mit dem Faktor Stress, als besondere Bedarfssituation zu betrachten. Pferde mit Mauke sollten zunächst stärkearm gefüttert werden. Eine Ausschlussdiät zur Detektion von Nahrungsmittelallergien kann durchgeführt werden, wenn die Mauke auf alle anderen Therapien hin nicht besser geworden ist. Nahrungsmittelallergien beim Pferd kommen vor, sind aber sehr selten. Trotzdem sollte die allgemeine Ration bei Mauke genau betrachtet werden. Vor allem Überversorgungen mit Zucker und Stärke sollten direkt abgestellt werden. Dazu zählen ebenso große Kraftfuttermengen

Neben der stärkearmen Ernährung durch eine eventuelle Kraftfutterreduktion sollte man dem Pferd hochwertige Fettsäuren in Form von Omega 3 und Omega 6 zur Verfügung zu stellen, beispielsweise aus Hanf- oder Leinöl. Zusätzlich benötigt das Pferd eine ausreichende Dosis an Zink und Mangan. Besonders bei Zinkmangel treten gerne Hautprobleme bei Pferden auf. Außerdem konnte sich vor allem im Spätwinter die Gabe von Beta-Carotin z.B. aus Futtermöhren bewähren. Ein Mangel ist zwar selten, kann aber bei hartnäckiger und wiederkehrender Mauke bei Pferden, die ausschließlich Heu fressen, nicht ausgeschlossen werden. 

Wenn Pferde nicht auf die Weide gehen, ist eine ganzjährige Zuführung von Vitaminen unumgänglich, das bedeutet, dass man bei der Auswahl seines Mineralfutters bei reiner Heufütterung auf eine hohe Dosis Vitamine Wert legen sollte. Der Stress durch den Juckreiz sowie die Belastung durch die Immunreaktion des Pferdes, um die Wunde in der Fessel zu schließen, sorgt zudem für einen erhöhten Bedarf an Aminosäuren. Hier kann man das Pferd mit ein wenig Leinsamen, einem Mash aus Weizenkleie und Leinsamen sowie ein wenig Sojaschrot und einer kleinen Dosisorganischem Schwefel (MSM) unterstützen. Die Ration wird so mit wertvollen Aminosäuren angereichert. Dazu gehören vor allem die Aminosäuren Lysin, Methionin und Threonin und Arginin. Dazu kann man auch eine geringe Menge Bierhefe anbieten, um dem Pferd neben Eiweiß auch noch mehr B-Vitamine zuzuführen. Dies kann sich positiv auf die gesamte Haut- und Fellgesundheit auswirken. 

Haben Pferde durch die Maukebehandlung Stress und Unbehagen oder leiden unter permanentem, schwerem Juckreiz, ist auch der Einsatz von beruhigenden Kräutern möglich, bis die Mauke und der Auslöser unter Kontrolle gebracht werden konnten. Hier haben sich Melisse, Pfefferminze und auch Thymian bewährt.

FAQ

Häufige Fragen zum Thema Mauke beim Pferd:

Mauke beim Pferd bezeichnet eine Hautentzündung in der Fesselbeuge. Zunächst treten dabei Hautrötungen und Schwellungen auf, die bei Nichtbehandlung aufplatzen, sodass sich Krusten oder blutige Hautläsionen bilden. Diese können wiederum zu bakteriellen Infektionen, Einschlüssen oder starken Schwellungen führen. Tritt Mauke beim Pferd regelmäßig auf, können Narbenbildung oder Gewebeverdickungen die Folge sein.
Mauke beim Pferd kann verschiedene Ursachen haben. Das Stehen auf matschigen und fäkalbelasteten Untergründen zählt zu den Hauptursachen für Mauke. Die Haut des Pferdes wird zunehmend aufgeweicht, sodass Bakterien leicht in diese eindringen können. Kalkhaltige Böden, lange Sandausläufe oder Kontakt mit Pflanzen- oder Düngemittel können ebenfalls zu einem Ausbruch von Mauke führen. Milben-, Haarling- und Pilzinfektionen stellen zudem ein erhöhtes Risiko dar. Darüber hinaus können schlechtsitzende Hufschuhe, Gamaschen oder Bandagen dazu führen, dass sich beim Pferd Mauke bildet. Seltener führen Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu Mauke beim Pferd. Da Mauke beim Pferd häufig aus mehreren Problemen resultiert, ist eine gezielte Analyse und Behandlung der einzelnen Ursachen unabdingbar.
Mauke beim Pferd äußert sich in einer Entzündung an der Haut der Fesselbeuge des Tieres, sodass infolge Schwellungen und Rötungen auftreten. Aufgrund von Haaren oder dunkler Pigmentierung wird Mauke beim Pferd häufig erst dann entdeckt, wenn sich Krusten in der Fesselbeuge bilden. Mauke darf in diesem Fall nicht mit Raspe verwechselt werden. Bei fortschreitendem Krankheitsverlauf weitet sich die Entzündung bei Mauke weiter aus. Narben oder warzenartige Hautläsionen können ein Indiz für eine bereits länger bestehende Mauke darstellen.
Da Mauke beim Pferd verschiedene Probleme zur Ursache haben kann, sollten diese im Einzelnen untersucht/ausgeschlossen bzw. behandelt werden. Um matschige und fäkalbelastete Böden als Grund für den Ausbruch der Krankheit ausschließen zu können, empfiehlt es sich, zunächst für einen trockenen und sauberen Untergrund zu sorgen. Anschließend sollte das Pferd bei Mauke unbedingt auf Milben-, Haarlings- oder Pilzinfektionen untersucht und gegebenenfalls behandelt werden. Zusätzlich muss die Fessel des Pferdes regelmäßig, dennoch nicht zu häufig, gereinigt werden. Ein Ausspülen mit einer antibakteriellen Lösung oder Iodseife erweist sich hier als sinnvoll. Bei der Wahl der Waschlotion sollte außerdem berücksichtigt werden, dass diese der Haut des Pferdes keine Feuchtigkeit entzieht.