Das Equine Sarkoid ist ein Hauttumor beim Pferd. Es kann in verschiedenen Formen auftreten. Aktuell gibt es sieben definierte Formen des Equinen Sarkoids. Dabei kann es sich um einen reinen Schönheitsfehler oder um eine aggressiv wachsende tumoröse Zubildung handeln. Das Equine Sarkoid entsteht durch eine Infektion mit dem Bovinen Papillomavirus Typ 1 oder Typ 2. Aktuell sind bis zu 8% der Pferdepopulation betroffen. In den meisten Fällen bleibt ein Sarkoid klein und unauffällig. Häufig sind es nur temporäre Erkrankungen und es kommt zu spontanen Selbstheilungen. Bei Pferden mit einem schlechten Immunsystem oder in besonderen Lebenssituationen können vormals unauffällige Sarkoide jedoch spontan und rasantes Wachstum zeigen. In schweren Fällen können Sarkoide lebensbedrohend und sehr schmerzhaft werden. Dies ist allerdings sehr selten.
Das Equine Sarkoid wird durch eine Infektion mit dem bovinen Papillomavirus ausgelöst. Meist handelt es sich dabei in den Bovinen Papillomavirus Typ 2 (BPV-2), in selteneren Fällen kann der Typ 1 desselben Virus nachgewiesen werden. Es wird vermutet, dass große Teile der europäischen Pferdepopulation mit diesem Virus infiziert sind. Das Virus wird über Insekten als Zwischenwirtvon Rindern auf Pferde übertragen. Für ein gesundes Pferd ist die Infektion meistens unproblematisch. Nur bei Immunschwachen und schlecht ernährten Pferden kann es nach der Infektion zur Bildung von Sarkoiden in allen Formen kommen. Daher treten Sarkoide häufig nach schweren Stresssituationen auf. Dazu gehören Umzüge, Besitzer- und Stallwechsel sowie bei allgemein schlechter Gesundheitssituation. Zudem wird manchen Rassen eine gewisse Anfälligkeit zugeschrieben.
Die beste Prävention ist eine gute und ausgewogene Ernährung für ein allgemeines Wohlbefinden und ein gutes Immunsystem. Immunschwache Pferde können zusätzlich durch einen guten Insektenschutz unterstützt werden. Es gibt aktuell keine Impfung gegen den Bovinen Papillomavirus beim Pferd.
Viele Sarkoide bedürfen keiner Behandlung, da es sich aufgrund der Lage um ein rein kosmetisches Problem handelt. Je weniger Kontakt man dazu hat, desto besser. Bei starker Manipulation wachsen Sarkoide oft sprunghaft. Daher sollte man auf unnötiges eincremen, kratzen oder schrubben verzichten. Auch der Einsatz von vermeintlich natürlichen Heilmitteln und Tinkturen sollte wohlüberlegt sein. Dadurch erzeugte Immunreaktionen könnten das Equine Sarkoid zwar kleiner werden lassen. Es besteht allerdings auch immer das Risiko des sprunghaften Wachstums und der Streuung. Die beste Behandlung des Equinen Sarkoids besteht daher zunächst in der Prävention und Unterstützung des Pferdes durch eine sinnvolle Ernährung. Zudem hat sich die Gabe von Vitalpilzen bewährt. Allerdings gibt es dazu keine ausreichende Forschung, die die Effekte eindeutig belegt. Muss das Sarkoid aufgrund der Größe und Lage, oder weil es sich um ein blutendes Sarkiod Typ 4 oder Typ 5 handelt, entfernt werden, gibt es verschiedene operative Möglichkeiten. Dazu gehört die Strahlentherapie, das Vereisen des Sarkoids, das Veröden mittels Laser oder einer Creme, das Abbinden, die chirurgische Entfernung oder auch das chemotherapeutische Unterspritzen. Auch Kombinationen dieser Verfahren sind möglich. Wichtig ist, dass man einen geeigneten bzw. fachlich spezialisierten Tierarzt zu Rate zieht, da die meisten dieser Verfahren für das Pferd sehr schmerzhaft sein können.