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Beim Hornspalt handelt es sich, wie der Name schon sagt, um einen vertikalen oder horizontalen Riss oder Spalt im Hufhorn des Pferdes. Dieser Spalt entsteht meistens aufgrund einer Instabilität des Hufapparates aufgrund einer Fehlstellung sowie eine allgemeine schlechte Hornqualität. Kleine Hornspalte sind meistens zwar harmlos, aber wenn daraus große Spalten zum Teil auch mit Absplitterungen und Hornverlust entstehen, kann dies zu Lahmheiten und schweren Entzündungen des Hufes bis hin zur Hufrehe führen.
Der Huf des Pferdes ist eine lebenswichtige Struktur, der man als Pferdebesitzer immer höchste Aufmerksamkeit schenken sollte. Hornspalte entstehen immer dann, wenn der Huf schief steht und es zu einseitigen Hebelkräften kommt. Meist reißt der Huf in der Front auf. Es kommen jedoch auch Risse seitlich sowie am Ballen vor. In manchen Fällen können Kronrandverletzungen zu Hufspalten führen, da der Huf durch die Verletzung schon nicht mehr geschlossen herunter wachsen kann. In den meisten Fällen können jedoch auch diese bei korrekter Bearbeitung zumindest in den oberen Teilen von oben nach unten zu wachsen. Oberflächliche Hufspalte sind dabei nicht so problematisch wie tiefe Hufspalte. Besonders tiefe Hufspalte müssen penibel gepflegt werden, da sonst Bakterien durch die verbleibende, dünne Hornschicht in den Huf eindringen können.
Die beste Prophylaxe gegen Hornspalte ist eine gute Hufbearbeitung und eine ausgewogene Ernährung. Etwaige Stellungsfehler sollten direkt korrigiert werden. Schädliche Hebel in der Hufwand müssen entfernt werden. Es kann notwendig sein, zu Beginn der Korrekturalle 2 Wochen die Hufe zu bearbeiten, bis der Spalt nach wenigen Wochen deutlich stabiler ist und zu wächst. Bei schweren Stellungsfehlern sollte die Entwicklung der Hufstellung durch den Besitzer immer mit Fotos dokumentiert werden. Bei langanhaltenden Problemen ist es legitim, die Arbeit des Hufbearbeiters zu hinterfragen und sich gegebenenfalls eine Zweitmeinung einzuholen. Dabei ist es wichtig, nicht dogmatisch einer Bearbeitungsart- oder Richtung zu folgen, sondern immer pro Pferd zu entscheiden.
Bei brüchigen Hufen kann ein allgemeiner Nährstoffmangel zugrunde liegen. Daher ist eine gute Rationsbilanzierung durch einen Fachmann sinnvoll. Allerdings dauert es viele Wochen, bis ein Ergebnis sichtbar wird, da Hufhorn nur langsam wächst. Man darf also nicht zu ungeduldig sein und Wunder erwarten. Eine erste Veränderung der Qualität, vor allem am Tragrand und am Kronrand sieht man in der Regel nach sechs Wochen. Bis die Hufe komplett gut sind, vergehen nach einer Rationskorrektur mindestens sechs Monate. Die meisten Hufprobleme durch Nährstoffmängel entstehen, wenn das Pferd gleich in mehreren Nährstoffgruppen über- oder unterversorgt sind. Der Huf ist eine Keratinstruktur und besteht zu großen Teilen aus Eiweiß. Eiweißmängel bei Pferden kommen vor. Ein Eiweißmangel zeigt sich jedoch nicht nur in einer schlechten Hufqualität. Die Pferde sind häufig nicht besonders gut bemuskelt, haben Hautprobleme und sind müde und lethargisch. Sie könnten aber trotzdem übergewichtig sein. Besteht ein Eiweißdefizit kann man diesem mit der gezielten Gabe von speziellen Futtermitteln begegnen. Dazu gehört Luzerne, Esparsette, Leinsamen, Reiskleie oder Sojaextraktionsschrot. Neben Eiweiß besteht Hufhorn auch aus vielen Mineralien- und Spurenelementen. Auch diese können ein Mangel sein und den Huf dadurch langfristig schwächen und die Qualität negativ beeinflussen. Gleiches gilt jedoch auch bei maßloser Überfütterung. Zu den möglichen Mängeln gehören vor allem die Zink-, Eisen und Manganmängel sowie die Eisen-, Kupfer oder Magnesiummängel. Dazu kann die gezielte Gabe von Biotin und Bierhefe die Hufqualität entscheidend verbessern da es die hornbildenden Zellen gegen Oxidation schützt. Allerdings ersetzen alle Futtermittel keine korrekte und fachkundige Hufbearbeitung.