Hufe

Wissenswertes zum Thema Hufkrebs

Unser Ratgeber zum Thema Hufkrebs bietet Dir einen tiefen Einblick in diese komplexe Erkrankung. Erfahre, wie Du frühzeitig Symptome erkennst und welche Behandlungsmethoden am effektivsten sind.
Krankheitsbild Hufkrebs beim Pferd - was ist das?

Bei Hufkrebs handelt es sich um eine krankhaft wachsende Zubildung von Gewebe am Huf des Pferdes. Es gibt verschiedene Varianten von Hufkrebs. Es können sowohl das Sohlenhorn als auch die Bereiche der Eckstreben und der Tragrand betroffen sein. Hufkrebs und die Behandlung ist für Pferde extrem schmerzhaft und bedarf einen Spezialisten auf diesem Gebiet.

Symptome Hufkrebs – welche Symptome zeigt mein Pferd?

Hufkrebs zeigt sich anhand von sehr weichem, beinahe schleimigem Gewebe. Dabei entstehen Wucherungen an Sohle, Strahl, Ballen oder am Tragrand des Hufes. Je nach Wucherung können blumenkohlartige Zubildungen beobachtet werden. Diese Wucherungen sind meist stark durchblutet und die Pferde leiden unter Schmerzen. Daher geht Hufkrebs auch oft mit Lahmheiten einher. Die Wucherungen beginnen meist an der Strahlfurche und breiten sich dann auf den restlichen Huf aus. Wird Hufkrebs entdeckt, sollte man nicht lange mit der Behandlung warten, sondern das Pferd sofort einem Spezialisten vorstellen. Im besten Falle reicht eine äußerliche Behandlung der betroffenen Stellen. Je weiter der Hufkrebs voranschreitet, desto instabiler wird der gesamte Huf. In schweren Fällen oder nach zu langem Abwarten folgen eine oder mehrere große Operationen, bei denen große Teile des Horns entfernt werden müssen. Gelegentlich muss dies sogar in Vollnarkose geschehen. Im Endstadium hat sich der Hufkrebs über den gesamten Huf ausgebreitet. Es besteht die Gefahr des Ausschuhens. In der Regel muss ein Pferd in diesem Stadium eingeschläfert werden.

Ursachen Welche Ursache hat Hufkrebs beim Pferd?

Hufkrebs entsteht in der Huflederhaut des Pferdes. Ein gesunder Huf produziert dauerhaft und beständig neue Zellen, die im Laufe der Entwicklung zu Hufhorn werden. Dabei verlieren sie große Teile ihres Wassergehaltes und werden dadurch immer fester, komprimierter und stabiler. Wenn ein Pferd Hufkrebs entwickelt, passiert genau dies jedoch nicht. Statt hart und fest zu werden, bleiben sie weich und beinahe schleimig. Durch diese Fehlentwicklung kommt es zu Verderbungsprozessendes Gewebes und in der Folge zu entzündlichen Prozessen an den entsprechenden Zellen. Der Grund dafür ist bis heute ungeklärt. Man vermutet jedoch, dass vor allem die mangelnde Hygiene in Ställen und Ausläufen sowie starke Strahlfäule und Zwanghufe das fehlerhafte Wachstum begünstigen. Durch eindringende Bakterien würden dann die hornbildenden Zellen so geschädigt, dass es zu einer Funktionseinschränkung kommt. Auch fehlerhafte Bearbeitungen sowie Fehlernährung könnten die Entstehung von Hufkrebs zumindest begünstigen. Besonders Mangelernährungen im Bereich Eiweiß und Zink sowie ein Vitaminmangel im Bereich der Vitamine A und Eüber den Winter und eine Überfütterung von Vitamin A im Sommer scheinen bei Hufkrebs nicht förderlich zu sein. Man vermutet außerdem, dass das für Strahlfäule verantwortliche Bakterium „Fusobacterium necrophorum“ einen Anteil an der Entwicklung von Hufkrebs hat. Allerdings scheint auch eine aktive Infektion von dem bovinem Pappilomavirus, dem Auslöser von Sarkoiden, ein möglicher Auslöser zu sein. Bei schlechten Hufen kann ein allgemeiner Nährstoffmangel zugrunde liegen. Dies kann auch Hufkrebs begünstigen. Daher ist eine gute Rationsbilanzierung durch einen Fachmann sinnvoll. Oft sind Pferde direkt in mehreren Nährstoffgruppen über oder unterversorgt. Der Huf ist eine Keratinstruktur und besteht zu großen Teilen aus Eiweiß. Eiweißmängel bei Pferden kommen vor. Die Pferde haben neben schlechten Hufen häufig nicht besonders viel Muskulatur, haben Haut- und Haarprobleme und sind müde und lethargisch. Sie könnten aber trotzdem übergewichtig sein. Neben Eiweiß besteht Hufhorn auch aus vielen Mengen- und Spurenelementen. Auch diese können im Mangel sein und den Huf dadurch langfristig schwächen und die Qualität negativ beeinflussen. Gleiches gilt jedoch auch bei maßloser Überfütterung.

Behandlung Behandlung Hufkrebs – wie kann ich meinem Pferd helfen?

Wenn möglich, wird Hufkrebs zunächst rein äußerlich behandelt. Dazu wird er mehrfach am Tag mit einer speziellen Lösung vom Tierarzt und Hufschmied per Tamponage eingeweicht. Dazu muss der Huf absolut trocken und sauber gehalten werden. Matratzeneinstreu, nasse Einstreu, nasser Sand oder Matsch verbieten sich. Falls eine äußerliche Behandlung nicht mehr möglich ist, müssen die betroffenen Anteile entfernt werden. Dazu muss das Pferd in der Regel vom Tierarzt sediert werden. Zudem ist eine Anästhesie von dem betroffenen Bereich unbedingt notwendig, da die Schmerzen extrem sein können. Die betroffenen Anteile werden durch Tierarzt und Hufschmied entnommen. In schweren Fällen wird das Gewebe zur Heilung mit Hitze oder einem Medikament verödet. Danach muss ein Druck- und Schutzverband angelegt werden, um den Huf in Form zu halten und ein gesundes Wachstum zu stimulieren. Dazu wird der Strahl und die Sohle durch entsprechende Einlagen unterstützt. Der Verband wird täglich erneuert und die Wunden desinfiziert. Gleichzeitig erhält das Pferd Schmerzmittel und oft auch ein Beruhigungsmittel um unnötiges herumlaufen einzugrenzen. Zwar ist Bewegung für ein gesundes Hufwachstum notwendig, das Pferd sollte jedoch nicht zur Bewegung genötigt werden. Eine Hufkrebsbehandlung dauert je nach Ausprägung zwischen sechs Wochen und sechs Monaten. Bei frühzeitiger Diagnose und schneller Reaktion sind die Heilungschancen sehr gut.

Prävention Wie kann ich mein Pferd vor Hufkrebs schützen?

Die beste Prophylaxe gegen Hufkrebs ist eine korrekte Hufbearbeitung in nicht zu langen Abständen. Wenn Hufkrebs entsteht, fällt es direkt bei der nächsten Hufbearbeitung auf und man kann direkt reagieren. Dazu sollten Hufe regelmäßig gepflegt werden. Pferde sollten immer trocken und sauber stehen können. Eine Matschhaltung ist genauso zu vermeiden wie eine Haltung auf Matratzenstroh oder zu nasser Einstreu.

Fütterungsempfehlung Wie kann ich mein Pferd bei Hufkrebs mit Futter unterstützen?

Besteht ein Eiweißdefizit, kann man diesem mit der gezielten Gabe von speziellen Futtermitteln begegnen. Dazu gehören Luzerne, Esparsette, Leinsamen, Reiskleie oder Sojaextraktionsschrot. Mangelerscheinungen von Zink-, Eisen und Mangan sowie die Eisen-, Kupfer oder Magnesiummängel könnten Hufkrebs verstärken. Daher sollte auf ein hochwertiges Mineralfutter geachtet werden. Dazu kann die gezielte Gabe von Biotin und Bierhefe die Hufqualität entscheidend verbessern, da es die hornbildenden Zellen gegen Oxidation schützt. Allerdings ersetzen alle Futtermittel keine zeitnahe, korrekte und fachkundige Hufbearbeitung bei Hufkrebs. Dies hat die höchste Priorität.