Kreuzverschlag beim Pferd- Was ist das eigentlich?
Der Kreuzverschlag ist zum Glück heutzutage ein eher selten gewordenes Phänomen. Er kann aus verschiedenen Gründen auftreten und wird je nach Auslöser unterschiedlich bezeichnet. Daher ist es elementar, den Auslöser für den Kreuzverschlag zu finden, um durch das richtige Management einen weiteren Kreuzverschlag zu vermeiden. Zusammenfassend bezeichnet man den aktiven Kreuzverschlag als „paralythische Myoglobinurie“ oder auch „Equines Rhabdomyolyse Syndrom“ (ERS). Darunter fasst man die unterschiedlichen Auslöser dieser Erkrankung zusammen. Die Auslöser können genetische Erkrankungen wie die Polysaccharid Speicher Myopathie der verschiedenen Typen, aber auch direkt trainingsinduziert sein. Übertraining und Überbeanspruchung oder ein schlechtes Ruhemanagement nach großer Belastung kann ebenso zu einem Kreuzverschlag führen wie unsachgemäß große Stärkemengen aus der Ration ohne Belastung.
Häufige Fragen
Der Kreuzverschlag ist der akute Zustand einer Myopathie, also einer Muskelerkrankung. Man kennt den Kreuzverschlag aber auch unter den Begriffen „Montags- oder Feiertagskrankheit“, „Lumbago“ oder „Tying up“. Es gibt viele verschiedene Auslöser für einen Kreuzverschlag, die jedoch immer zum gleichen klinischen Bild führen. Bei einem Kreuzverschlag kommt es zu einem sehr schmerzhaften und spontanen, großen Muskelzellverlust und daraus folgender, schwerer Entzündung der Muskulatur. Alle Muskeln des Pferdes können betroffen sein. Meistens sind die Zellverluste aber besonders am Rücken, Rumpf, Hinterhand und am Hals zu beobachten.
Pferde mit einem Kreuzverschlag sind auffallend steif und werden mit gleichmäßiger Bewegung eher schlechter. Das Blutbild weist einen massiven Anstieg der Creatin-Kinase (CK) auf. Das Pferd wird zunächst auffallend ruhig und weigert sich, weiter zu gehen. Bei schwerem Verlauf beginnt das Pferd zu schwanken und die Beine geben nach. Viele Pferde legen sich einfach hin und bleiben liegen. Dann zeigen die Pferde massive Schmerzanzeichen, beginnen zu zittern und massiv zu schwitzen.
Der Kreuzverschlag ist eine sehr lebensbedrohliche Situation und immer ein tierärztlicher Notfall. Pferde mit Kreuzverschlag dürfen nicht mehr bewegt werden. Sie sollten direkt warm eingedeckt werden, bis der Tierarzt vor Ort ist. Legt sich das Pferd hin, sollte es bis zum Eintreffen des Tierarztes nicht zum Aufstehen animiert werden. Die Muskulatur darf keinesfalls angefasst oder massiert werden. Um das Pferd herum sollte absolute Ruhe herrschen.