Inhalte des Ratgebers
Gelegentlich zeigen Pferde auffällige Verhaltensweisen, die keiner Verhaltensstörung direkt zugeordnet werden können. Trotzdem verhalten die Pferde sich auffällig. Dazu gehört das „in die Luft beißen“ oder „Luftbeißen“, Zähne wetzen sowie Übersprungverhalten am Anbinder. Gelegentlich lecken Pferde auch intensiv an Boxenumrandungen, Metallstäben oder auch stundenlang an anderen Pferden. Allerdings gibt es auch selbstverletzendes Verhalten, bei dem sich das Pferd selbst beißt. Meist an der Brust.
Für gewöhnlich helfen schon geringe Veränderungen im Umfeld des Pferdes, um die Situation zu verbessern. Dazu gehört bedeutend mehr Auslauf oder ein Umzug in einen guten Offenstall. Es kann sinnvoll sein, das Pferd direkt in eine andere Haltungsform zu bringen, damit es in stabilen Abläufen und einem festen Familienverband leben kann. Hier sollten sich diese milden Verhalten zurückbilden. Das Luftbeißen kann sich jedoch vor allem beim Satteln und Putzen weiterhin zeigen. In Offenstall- und Laufhaltung kann sich das Verhalten oft komplett zurückbilden. In der Hengsthaltung muss für sehr viel Auslauf und stabile nachbarschaftliche Verhältnisse zu anderen Pferden gesorgt werden. Wenn möglich, sollten diese Pferde stressfreien Kontakt zu anderen Pferden über stabile Zäune habe. Selbstverständlich nur, wenn keine Verletzungsgefahr dadurch besteht.
Die beste Prävention zur Vermeidung von Zähne wetzen, Lecken, Luftbeißen oder Selbstverletzung ist eine artgerechte Haltung mit viel Auslauf, Sozialkontakten sowie eine Vermeidung von Frust und Raufuttermangel. Die Pferde sollten immer die Möglichkeit bekommen, sich 8 Stunden oder mehr ohne Reiter in einer Herde bewegen zu können. Dazu sollte immer auf eine korrekte Passform des Equipments geachtet werden.
Eine Haltungsverbesserung bzw. Haltungsveränderung ist bei Pferden mit Verhaltensstörungen unumgänglich. Dazu sollten die Pferde immer Zugang zu Raufutter haben und eine ausgewogene und hochwertige Ration aus Mineralfutter und eventuell Kraftfutter erhalten.