Das Boxenschlagen ist eine schwere Verhaltensstörung bei Pferden. Normalweise tritt dieses Verhalten bei Pferden auf, die zu lange in der Box stehen, zu wenig Auslauf haben und wenig bis keinen gesunden Herdenverband erleben. Die Entwicklung dieses Verhalten zeigt sich sehr verschieden. Haben Pferde erst einmal damit begonnen, bleibt das Verhalten dauerhaft bestehen.
Für gewöhnlich werden die Boxen dieser Pferde mit Schlagschutzmatten, also Gummimatten ausgekleidet. Dies ist nur eine Arbeit am Symptom. Das Pferd wird weiter gegen die Wände schlagen und sich auch weiter verletzen. Außerdem kann es zu großen Beschädigungen an den Boxenwänden kommen. Auch Fälle wo Boxentüren dadurch aufgesprengt worden sind bekannt. Sinnvoller ist es, das Pferd direkt in eine andere Haltungsform zu bringen, damit es in stabilen Abläufen und einem festen Familienverband leben kann. In Offenstall- und Laufhaltung kann sich das Verhalten oft komplett zurückbilden. In der Hengsthaltung muss für sehr viel Auslauf und stabile nachbarschaftliche Verhältnisse zu anderen Pferden gesorgt werden.
Die beste Prävention zur Vermeidung von Boxentreten ist eine artgerechte Haltung mit viel Auslauf sowie eine Vermeidung von Frust und Raufuttermangel.
Eine Haltungsverbesserung bzw. Haltungsveränderung ist bei boxenschlagenden Pferden unumgänglich. Diese Pferde müssen immer Zugang zu Raufutter haben. Das Fütterungsmanagement muss feste und stabile Futterzeiten enthalten. Es kann notwendig sein, dass das Pferd zur Fütterung von Kraftfutter aus der Gruppe genommen wird, um in Ruhe fressen zu können. Räumliche Enge sollte vermieden werden. Neben einer guten und ausgewogenen Ration sowie ausreichend Nährstoffe aus einem hochwertigen Mineralfutter hat sich auch der Einsatz von beruhigenden Kräutermischungen bewährt. Hier eignen sich Pfefferminze sowie Hopfenblüte. Das Kraftfutter sollte so weit wie möglich reduziert werden. Energieüberschüsse sind zu vermeiden. Auch Pflanzen wie der Baldrian und die Melisse können kurzfristige Stresssituationen lindern. Hopfen und Baldrian sind Dopingrelevant und haben leicht sedative Eigenschaften.