Warum EOTRH entsteht, ist bislang ungeklärt. Man vermutet einerseits eine Spätfolge von Zahnfehlstellungen, vor allem der Schneidezähne, andererseits können auch Bakterien eine Ursache sein. Außerdem ist vermehrt die Fütterungstechnik in den Fokus gerückt: Das dauerhafte Fressen aus Heunetzen und Maulkörben könnte ein Grund für Probleme sein. Sehr zuckerhaltige Futtermittel, ein allgemeiner Kalziummangel oder auch eine dauerhafte Überfütterung mit Zink und Selen könnten EOTRH begünstigen. Auch Erkrankungen wie das Equine Metabolische Syndrom, PPID und die Insulinresistenz könnten zumindest einen mitauslösenden Faktor darstellen.
EOTRH wird durch den Sichtbefund diagnostiziert. Außerdem ist ein Röntgenbild notwendig. Ohne dieses Röntgenbild der Schneidezähne sollten keine Extraktionen vorgenommen werden.
Leider gibt es bislang keine Therapie gegen EOTRH. Es wird lediglich empfohlen, die Zähne zu pflegen und gegebenenfalls die Maulhöhle regelmäßig zu spülen. Spätestens alle sechs Monate sollte ein an EOTRH erkranktes Pferd einem spezialisierten Tierarzt vorgestellt werden. Je weiter die Erkrankung fortschreitet, desto wahrscheinlicher wird es, dass Zähne durch einen spezialisierten Tierarzt extrahiert werden sollten. Eine Liste von fachkundigen und auf Zahnkunde spezialisierten Tierärzten erhält man bei der Internationale Gesellschaft zur Funktionsverbesserung der Pferdezähne e.V (IGFP e.V.). Die meisten Pferde kommen mit reduzierter Anzahl oder gänzlich ohne Schneidezähne sehr gut zurecht. Da die Zähne enorm schmerzen, ist es deutlich angenehmer sobald die entzündeten Zähne entfernt wurden. Dies geschieht unter Sedierung und örtlicher Betäubung.