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In der Pferdepflege rückt das Verständnis für die sensiblen Aspekte der Pferdeanatomie immer stärker in den Fokus. Eine Schlüsselkomponente dabei sind die sogenannten Kraulzonen – Bereiche am Pferdekörper, die nicht nur anatomisch, sondern auch emotional von großer Bedeutung sind. Ähnlich wie bei Menschen gibt es bei Pferden spezielle Stellen, die sie als angenehm empfinden und die eine tiefgehende Wirkung auf ihr Wohlbefinden haben.
Das Erkunden und Verstehen dieser Kraulzonen ist nicht nur eine Form der körperlichen Pflege, sondern schafft auch eine innige Verbindung zwischen Mensch und Pferd. In diesem Kontext werfen wir einen einfühlsamen Blick auf die verschiedenen Kraulzonen beim Pferd, um ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse und das Wohlgefühl unserer edlen Gefährten zu entwickeln.
Am Kopf sind besonders sanfte und massierende Bewegungen mit den Fingern angenehm, dazu fährt man mit den Fingerspitzen in kreisenden Bewegungen langsam über Stirn, Nase und Backen des Pferdes. Diese Massage wirkt entspannend und hilft auch nervösen oder gestressten Pferden.
Die Pferdeohren sind ebenfalls eine gute Streichelzone. Viele Pferde mögen ein Kraulen zwischen den Ohren und am Schopf, nicht alle lassen sich gerne direkt an den Ohren anfassen. Aber das Kraulen der Ohren-Innenseite oder ein Ausstreichen der Lauscher von außen zu den Ohrenspitzen hoch lieben einige Pferde und entspannen sich dabei.
Der Mähnenkamm ist eine besonders beliebte Kraulzone, da sich Pferde dort auch gerne gegenseitig beknabbern. Mit gekrümmten Fingern kann man diesen Effekt gut imitieren, indem man den Mähnenkamm umgreift und mit kräftigen, massierenden und kratzenden Bewegungen die Halslinie entlang fährt.
Der komplette Rücken ist eine beliebte Kraulzone. Vor allem über ein Kraulen und Massieren der Sattellage nach dem Putzen oder Reiten freut sich jedes Pferd. Zur Entspannung hilft auch sanftes Streichen über die Rückenmuskulatur in Fellrichtung.
Am Widerrist sind Pferde vor allem empfänglich für intensives Kraulen. Dort beknabbern sie sich sonst auch gerne gegenseitig.
Besonders empfänglich für eine Streicheleinheit am Bauch sind Pferde zwischen und direkt hinter den Vorderbeinen. Auch ein Kraulen an der Gurtlage bevor der Sattelgurt angelegt wird, ist für viele Pferde angenehm und entspannend. Pferde, die nicht gerade am Bauch kitzelig sind, genießen außerdem gerne ein Streicheln mit der flachen Hand entlang des kompletten Bauches.
Oft scheuern und Reiben Pferde ihr Hinterteil gerne an Bäumen oder Wänden, also freuen sie sich genauso über Kraulen auf Kruppe und Oberschenkel durch Menschenhand. Auch das Kratzen rundum sowie auf und unter der Schweifrüber ist für Pferde sehr angenehme. Viele Pferde entspannen auch beim Verlesen des Schweifhaares.
An den Beinen sind vor allem die Ellenbogen eine beliebte Kraulzone. Dort bietet es sich an, die wenig behaarten Stellen und Hautfalten sanft mit den Fingerspitzen zu streicheln. Die Innenseite der Unterschenkel sind ebenfalls angenehme Streichelzonen und können durch Kratzen oder Streicheln verwöhnt werden.
Zur Entspannung genießen einige Pferde auch mehrmaliges Abstreichen der Beine vom Karpal- oder Sprunggelenk aus bis zu den Hufen.